Menschen mit psychischen Problemen geraten nur allzu schnell ins gesellschaftliche Abseits. Dabei ist es gerade für sie wichtig, Anschluss zu finden. Dabei hilft der wöchentlich stattfindende Frühstückstreff des Sozialpsychiatrischen Dienstes.
Der Frühstückstreff findet jeden Dienstag von 9.30 bis 11 Uhr in der Mauch’schen Villa in Göppingen, Hohenstaufenstraße 2, statt. Im Gemeindepsychiatrischen Zentrum (GPZ) Geislingen, Karlstr. 31, findet der Frühstückstreff immer mittwochs von 9 bis 11 Uhr statt. Für diese wertvolle Arbeit sucht der Frühstückstreff weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Interessierte erhalten weitere Informationen beim Sozialpsychiatrischen Dienst unter Telefon 07161 202-4138 oder unter 07161 202-4137 sowie per E-Mail an h.kuhn@landkreis-goeppingen.de oder an s.emge@landkreis-goeppingen.de.
Zehn Frauen arbeiten derzeit beim Frühstückstreff mit, die ihren Dienst stets zu zweit tun, unterstützt von einem hauptamtlichen Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Zeit haben und Zuhören können ist Grundlage ihrer Arbeit. Auch regelmäßige gemeinsame Gespräche unter den Helferinnen gehören dazu. Sie helfen dabei, sich aus der Betroffenheit heraus zur nötigen Distanz zu bringen.
Die Helferinnen bereiten das Buffet des Frühstückstreffs vor, das alles, was das Herz begehrt, enthält. Zum Frühstückstreff gehören aber auch das gesellige Beisammensein und das gemeinsame Feiern der jahreszeitlichen Feste. So gehört auch ein gemeinsamer Jahresausflug im Sommer und das weihnachtliche Wichteln schon seit vielen Jahren fest zum Jahreslauf und ist nicht mehr wegzudenken.
„Nur durch die große ehrenamtliche Unterstützung unserer Helferinnen konnte ein festes Angebot für Menschen mit seelischen Problemen im Landkreis Göppingen geschaffen werden. Für viele Besucher ist es eine Gelegenheit, aus ihrem einsamen Alltag herauszukommen und bei zwanglosen Gesprächen Kontakte zu knüpfen. Das ist unheimlich wertvoll und wichtig“, betont Silke Emge, Sozialpädagogin beim Sozialpsychiatrischen Dienst. „Es ist ein Geben und Nehmen, von dem beide Teile – Helferinnen und Besucher – profitieren.“
Ein Gast des Frühstückstreffs bringt auf den Punkt, was der Frühstückstreff für ihn bedeutet: „Es ist das Highlight der Woche.“ Bereits seit fast 30 Jahren gibt es den Frühstückstreff für Menschen mit seelischen Problemen. Lockere Gespräche miteinander führen, aufmunternde Worte hören, die Freuden und Sorgen miteinander teilen, das ist für Menschen, die durch eine seelische Krankheit immer mehr ins Abseits geraten, gar nicht so einfach. Deshalb ist für sie das Angebot des Sozialpsychiatrischen Dienstes für den Landkreis Göppingen und der ehrenamtlichen Helferinnen so wichtig. „Ich freue mich, dass es den Frühstückstreff gibt, denn so komme ich raus. Sonst bin ich nur in meiner Wohnung“, sagt eine Frau. Durch den Frühstückstreff sind Freundschaften unter den Besuchern und enge Beziehungen zu den ehrenamtlichen Helferinnen entstanden, die manchmal auch über das wöchentliche Treffen hinausgehen. Das Angebot verhilft vielen Besuchern zu einer Struktur. Dies und regelmäßige Gesellschaft können Klinikaufenthalte und Verschlimmerungen der Erkrankungen teilweise vermeiden und verringern. Das stützende Angebot wird gerne angenommen, auch weil die Besucher spüren, dass sie hier ohne Vorbehalte akzeptiert und respektiert werden.
PM