Füreinander sorgen – Quartiere in den Kommunen stärken

Landkreis setzt auf Quartiersstrategie des Landes und lädt die Kommunen zu einer Impulsveranstaltung ein

In der Villa Vogt der Wilhelmshilfe in Göppingen wurde in der vergangenen Woche eifrig diskutiert: “Wir haben einen Familiennotstand, keinen Pflegenotstand”, dieses Plädoyer kam von Dieter Lehmann, Leiter des Amts für Familie und Soziales aus Schwäbisch Gmünd und Hauptreferent der Impulsveranstaltung

“ Quartiersarbeit im Landkreis – Sorgende Gemeinschaften in den Kommunen”.

Sozialdezernent Rudolf Dangelmayr hatte die Kommunen des Landkreises Göppingen zu der Veranstaltung eingeladen. Vertreterinnen und Vertreter aus 15 Kommunen folgten der Einladung.

Anlass der Veranstaltung ist, dass der Landkreis Göppingen seine Gemeinden und Städte motivieren möchte, gemeinsam den demografischen Wandel anzugehen und Strategien aufzeigen. Vor dem Einstieg in die Quartiersarbeit, ist eine Sozialraumanalyse unbedingt erforderlich – die Individualität jedes Quartiers bzw. jeder Kommune ist maßgebend. “Man kann nicht in Quartier A das gleiche wie in Quartier B anbieten”, erläuterte Lehmann aus eigener Erfahrung aus der 60.000 Einwohner Stadt Schwäbisch Gmünd. Weiter ginge es darum “alte Traditionen im sozialen Miteinander wieder aufleben zu lassen”. Das motiviere die Bürgerinnen und Bürger sich aktiv zu beteiligen, was bei der kleinräumigen Arbeit zur Umsetzung von Projekten einen Hauptfaktor darstellt.

Eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen Expertinnen und Experten der Altenhilfe aus dem Großraum Stuttgart beleuchtete die verschiedenen Perspektiven der “Quartiersarbeit”. Vertreten waren Ute Hauser  von der Alzheimer Gesellschaft BW/Projekt Demenz & Kommune, Bürgermeister Herbert Juhn aus Bad Ditzenbach, Günter Simnacher als Mitglied des Kreisseniorenrats, Susanne Volpp und Dieter Lehmann aus den Städten Schwäbisch Gmünd/ Ostalbkreis und Ostfildern/Landkreis Esslingen. Die Moderation übernahm Thomas Franz von der Samariterstiftung. Volpp sprach von der “Ermöglichungs-Verwaltung”: So seien die Städte und Gemeinden sowie Landkreise gefragt,Vorschläge und Intitiativen der Bürger aufzugreifen und deren Umsetzung zu ermöglichen. Auch die finanziellen Mittel sollten frühzeitig mit eingeplant werden.

Die Gemeinde Bad Ditzenbach hat eine neue Projekt-Stelle für die Koordination und Organisation in der Seniorenarbeit geschaffen und startet Anfang März 2018 mit der Zukunftswerkstatt “Älter werden in der Gemeinde Bad Ditzenbach.

“Menschen mit Demenz wollen wahrgenommen und wertgeschätzt werden”, erläuterte Hauser, im Hinblick auf die Wohnform der Ambulant Betreuten Wohngemeinschaften nach dem WTPG (Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz) – welche eine alternative und zukunftsorientierte Wohnform im Quartier darstellt. Simnacher stellte die Arbeit des Kreisseniorenrats als ein wichtiges Instrument dar, um Hilfe und Beratung bei den Unterstützungsmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren zu bekommen.

Zum Abschluss der Veranstaltung stellten sich kleinere ehrenamtliche Organisationen wie die Vereine SEGO Fils e.V. und “Bürger für ein starkes Kuchen” e.V. sowie die Seniorenpaten Geislingen, das Paralleltandem Salach, die Gruppe 60plus Zell u.A. sowie der Pflegestützpunkt des Landkreises in einem Quartiersmarkt an Stehtischen vor.

Organisiert wurde die Veranstaltung durch die Altenhilfefachberatung des Landkreises, Isabell Schröder, mit einem Vorbereitungsteam aus unterschiedlichen Trägern und Institutionen wie die Samariterstiftung, der Wilhelmshilfe, der Stiftung Haus Lindenhof, dem Altenzentrum St. Elisabeth, dem Kreisjugendamt, der Kreisbehindertenbeauftragten, der Gleichstellungsbeauftragten  und der Gemeinde Bad Ditzenbach. Der Arbeitskreis wird auch in Zukunft im Austausch bleiben und sich mit den Fragen bzw. dem Ergebnis aus dieser Veranstaltung befassen.

PM

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