Baden‑Württemberg heiratet – in (fast) jedem Alter

2015: Die jüngste Frau war bei der Hochzeit 16 Jahre alt, die älteste 95 Jahre; bei den Männern reicht die Spannweite von 18 bis 93 Jahren

Im Jahr 2015 haben sich 52 627 Paare in Baden‑Württemberg das »Ja-Wort« gegeben. Frauen heirateten im vergangenen Jahr im Schnitt mit 33,9 Jahren, Männer mit durchschnittlich 36,8 Jahren. Die jüngste Frau war nach Angaben des Statistischen Landesamtes bei ihrer Hochzeit 16 Jahre1, die älteste 95 Jahre alt; bei den Männern reichte die Spannweite von 18 bis 93 Jahren. Bei rund 36.600 Eheschließungen, also ca. 70 Prozent aller im Jahr 2015 geschlossenen Ehen, war der Ehemann älter als seine Ehefrau. Dahingegen waren nur bei gut 20 Prozent der Eheschließungen, etwa 10.700, die Frauen älter. Bei den übrigen Hochzeiten, ca. 5.200, waren Mann und Frau gleich alt.

Bei etwa 82 Prozent betrug der Altersunterschied der Ehepartner höchstens zehn Jahre. Erwartungsgemäß gilt, dass die Zahl der Eheschließungen umso höher liegt, je geringer der Altersunterschied der Partner ist. Am häufigsten ist jedoch mit 6.132 Eheschließungen die Konstellation, in der der Mann ein Jahr älter ist als die Frau. Dabei war die häufigste Alterskombination ein 29-jähriger Mann und eine 28-jährige Frau. Eheschließungen dieser Art gab es im Jahr 2015 ganze 566. Darauf folgen 505 Hochzeiten zwischen einem 28-jährigem Mann und einer 27-jährigen Frau sowie zwischen einem 30-jährigen Mann und einer 29-jährigen Frau (483 Eheschließungen).

Lediglich 0,5 Prozent aller Brautpaare, was etwa 250 Eheschließungen entspricht, trennt ein Altersunterschied von 25 Jahren und mehr. Von diesem kleinen Teil machen 90,4 Prozent die Hochzeiten aus, bei denen der Mann älter war. Bei nur 9,6 Prozent der 250 Eheschließungen ist die Ehefrau demnach mindestens 25 Jahre älter als ihr Ehemann. Vergleicht man die Altersunterschiede aus den Eheschließungen, in denen die Frau älter ist, mit denen, in denen der Mann älter ist, so stellt man eine unterschiedliche prozentuale Verteilung fest. Ist die Frau älter, so beträgt der Altersunterschied bei gut vier Fünftel aller in dieser Konstellation geschlossenen Ehen ein bis fünf Jahre. Bei allen geschlossenen Ehen, in denen der Mann älter ist, ist die Altersdifferenz von ein bis fünf Jahren dagegen nur mit etwa zwei Drittel vertreten. Eheschließungen mit einem Altersunterschied von sechs und mehr Jahren, bei denen der Ehemann eine jüngere Frau heiratet, haben also einen Anteil von etwa 34 Prozent an allen Eheschließungen, bei denen der Mann älter ist. Hochzeiten, bei denen die Frau sechs und mehr Jahre älter ist, machen dagegen einen Anteil von etwa 18 Prozent aller Eheschließungen, in denen die Ehefrau älter ist als ihr Mann, aus.

Die Ehe mit dem größten Altersunterschied im Jahr 2015 ging ein Mann ein, als er eine 51 Jahre jüngere Frau heiratete. Es folgen zwei Eheschließungen mit 49 Jahren Altersunterschied, sowie jeweils eine mit 47 und 46 Jahren. Bei diesen Ehen war jeweils der Mann älter als die Frau. Im umgekehrten Fall lag der größte Altersunterschied bei 40 Jahren gefolgt von je zwei Eheschließungen mit 31 und 30 Jahren.

1 Die Ehemündigkeit liegt in Deutschland bei 18 Jahren. Familiengerichte können aber auf Antrag eine Befreiung erteilen, wenn der Antragsteller das 16. Lebensjahr vollendet hat und sein künftiger Ehegatte volljährig ist (§ 1303 Abs. 2 BGB).

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.