Immer weniger Jugendliche im Vollrausch: Zahl der Krankenhaus-Einweisungen im Landkreis Göppingen weiter rückläufig

Start frei für die Freiluftsaison und die Zeit der Sommerfeste in der Region. Doch die Vorfreude auf die ausgelassene Stimmung wird getrübt, denn es ist zu befürchten, dass die Feierlaune im Vollrausch endet. Eine aktuelle Auswertung der AOK Neckar-Fils gibt jedoch Anlass zur Hoffnung: Denn diese Zahlen belegen, dass der Trend zum Komatrinken bei den Jugendlichen im Landkreis Göppingen weiterhin rückläufig ist. Während 2014 noch 23 Krankenhausfälle registriert wurden, reduzierte sich die Zahl im Vorjahr auf 19.

„Auch wenn die Zahlen seit einigen Jahren sinken, kann von Entwarnung nicht die Rede sein. Alkoholmissbrauch stellt nach wie vor eines der größten Gesundheitsprobleme in der Gesellschaft dar“, sagt Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. Im Hinblick auf den jüngsten Vorschlag der neuen Landesregierung, der eine Lockerung des Alkoholverkaufsverbot von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens vorsieht, bleibt abzuwarten, wie sich der Trend künftig entwickeln wird, so der AOK-Chef.

Dass Partys nicht mehr im Rausch enden müssen, wird Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren zunehmend bewusst: Im Vorjahr wurden acht junge Frauen im Kreis Göppingen wegen akuter Alkoholvergiftung stationär behandelt; 2014 waren es noch 13 aus dieser Altersgruppe. Die seit dem Alkoholexzessjahr 2009 rückläufige Zahl bei den männlichen 15- bis 19-Jährigen scheint sich nun auf stabilem Niveau einzupendeln: 2015 mussten elf Heranwachsende wegen Vollrausch in die Klinik – einer mehr als 2014 (2013: 11, 2012: 24, 2011: 21).

Über alle Altersgruppen hinweg zeigt sich bei Zahl der Krankenhauseinweisungen ebenso ein deutlicher Rückgang. Waren es 2014 noch 196 Fälle, reduzierte sich die Zahl in 2015 auf 172. Wobei es bei den Frauen die deutlichste Veränderung gab: Hier wurden im vorigen Jahr 53 Einweisungen registriert; 2014 waren es 80. Die Zahl der stationären Behandlungen bei den Männern belief auf sich auf 119 im vergangenen Jahr;  2014 waren es 116 (2013: 147, 2012; 219, 2011:177).

„Die insgesamt rückläufigen Zahlen sind ein Zeichen dafür, dass die Präventionsmaßnahmen gegen Alkoholkonsum und -sucht greifen und weiterhin vorangetrieben werden müssen“, so AOK-Chef Bauernfeind.

Zusatzinformation:

In Baden-Württemberg zählte die AOK insgesamt 6.564 Krankenhaus-Fälle durch Komatrinken und erreicht damit seit der Zahlenerhebung im Jahr 2007 erstmals das niedrigste Ergebnis. Die Behandlungskosten für „Komatrinker“ beliefen sich im Jahr 2015 auf rund 5,9 Millionen Euro (2014: 6,4 Mio. Euro) davon rund 11 Prozent für die 15- bis 19-Jährigen.

PM

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