Es ist nicht einfach, für das Jahr 2023 ein eindeutiges Fazit zu ziehen. Es war für die ALB FILS KLINIKUM GmbH ein gutes Jahr, mit medizinisch-pflegerischen Erfolgen, baulichen Fortschritten und strukturellen Neuerungen. Demgegenüber allerdings steht ein wirtschaftliches Ergebnis, das weniger erfreulich ist, wie der Kaufmännische Geschäftsführer des Klinikums, Wolfgang Schmid, in der heutigen Sitzung des Kreistages erklärte:
„Wir haben in vielen Bereichen Fahrt aufgenommen und konnten gegenüber dem Vorjahr auch einen positiven Trend bei den Erlösen erreichen. Für eine Verbesserung der Ergebnissituation hat es aber leider nicht gereicht.“ So wird für das Geschäftsjahr 2023 im heute veröffentlichten Geschäftsbericht ein Bilanzverlust von insgesamt 16,5 Millionen Euro (Vorjahr: 12,2 Mio. Euro) ausgewiesen. Im Wirtschaftsplan 2023 war noch einen Verlust von 15 Millionen Euro veranschlagt worden. „Es hat sich bereits Mitte des Jahres abgezeichnet, dass dies nicht einzuhalten sein wird“, so Wolfgang Schmid.
Die Gründe für das Steigen des Defizits unterscheiden sich wenig von den Vorjahren. Corona war zwar nicht mehr so heftig wie die Jahre zuvor, die Infektionswellen sorgten aber erneut dafür, dass die Kapazitäten auf den Normalstationen wie auch im OP- und im Intensivbereich immer wieder angepasst werden mussten. „Medizinisch-pflegerisch war Corona im Berichtsjahr kein Aufreger mehr, auch organisatorisch hatten wir die Pandemie soweit im Griff. Finanziell aber ist dennoch eine große Lücke entstanden, da die Corona-Hilfen in Form von Ausgleichszahlungen von Bund und Land komplett entfallen sind. Noch gravierender wirken sich jedoch die strukturellen Unterfinanzierungen der Jahre 2022 bis 2024 aus. Dafür wurden zwar in den vergangenen beiden Jahren Ausgleichszahlungen geleistet, die in 2024 jedoch weggefallen sind. Das nicht auskömmliche Erlösbudget bleibt bestehen und ist damit als Belastung für die kommenden Jahre vorprogrammiert. Dies ist keine verlässliche Krankenhauspolitik. Wir werden im Regen stehen gelassen“, bilanzierte der Kaufmännische Geschäftsführer. Ähnliches gilt im Bereich der Sachkosten. Vor allem bei IT-Gütern und medizinischem Sachbedarf haben hohe Preise, für die es keinen Ausgleich gab, zu finanziellen Einbußen geführt. Lediglich bei den ebenfalls immens gestiegenen Energiekosten haben sich die in 2023 einmalig gezahlten Bundeshilfen positiv ausgewirkt.
Ebenfalls aus den Vorjahren übernommen ist die Situation beim Personalstand. „Wir konnten erneut aufgrund des Fachkräftemangels die räumlichen und strukturellen Kapazitäten des ALB FILS KLINIKUMS nicht voll ausschöpfen“, bedauerte der Medizinische Geschäftsführer Dr. Ingo Hüttner. In Folge konnten tageweise einzelne OP-Säle nicht betrieben werden und die Zahl der Betten auf den Stationen musste den Realitäten angepasst werden. Dennoch gelang es im Berichtsjahr, die Patientenzahl gegenüber dem Vorjahr zu steigern. „Im stationären Bereich haben wir einen moderaten Anstieg auf 29.000 Patienten, im ambulanten Bereich sogar einen kräftigen Anstieg auf jetzt knapp 125.000 Patienten erreicht“, sagte Dr. Hüttner. Für einen Ausgleich der gestiegenen Sach- und Personalkosten hat dieser Zuwachs jedoch auf der Erlösseite nicht ausgereicht.
„Der Krankenhausbereich leidet weiterhin unter einer drastischen Unterfinanzierung“, betonte der Medizinische Geschäftsführer. und verband dies mit einem Appell an die gesetzgebenden Instanzen: „Wir fordern Bund und Länder dringend dazu auf, die finanzielle Situation im Gesundheitswesen schnell und nachhaltig zu verbessern. Denn die Krankenhäuser hängen schon längst am Tropf.“ Was dort tröpfchenweise herausfließe sei aber wenig auskömmlich. Das ALB FILS KLINIKUM hat dabei noch das Glück, dass der Landkreis Göppingen als Träger voll hinter dem Klinikum steht und den Verlust ausgleicht. „Dafür sind wir der Kreisverwaltung und dem Kreistag äußerst dankbar“, so die beiden Geschäftsführer.
Der Geschäftsbericht 2023 des ALB FILS KLINIKUMS mit dem detaillierten Jahresabschluss ist auf der Homepage des Klinikums unter https://www.alb-fils-kliniken.de/ueber-uns/publikationen/ zu finden.
Das ALB FILS KLINIKUM ist größter Gesundheitsanbieter zwischen Stuttgart und Ulm und steht den Menschen in der Alb-Fils-Region als starker Gesundheitspartner zur Seite – mit modernster Medizin und erstklassiger Pflege, rund um die Uhr. Das breite Leistungsspektrum mit über 50 Fachkliniken,
-zentren, Instituten und 14 Arztpraxen bietet den Patient*innen Spitzenmedizin mit maximalversorgendem Charakter. Als größter Arbeitgeber im Landkreis mit rund 30.000 stationären und rund 125.000 ambulanten Patient*innen im Jahr wird sowohl eine hohe medizinische und pflegerische Kompetenz, Menschlichkeit wie auch ein Höchstmaß an Verantwortung gelebt. Zudem wird als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm der Wissensaustausch zwischen Forschung, Lehre und Gesundheitsversorgung stets aktualisiert. Mit dem Klinik-Neubau entsteht in Göppingen eine der modernsten und visionärsten Gesundheitseinrichtungen im Land.
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