Große Herausforderung: Die Fußball-EM der Männer

Die Fußball-Europameisterschaft der Männer stellt im Juni und Juli alle Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Auch die Ehrenamtlichen des DRK-Kreisverbandes Göppingen sind gefragt – und haben sich eigens vorbereitet.

Noch liegt der große Parkplatz beim Berufsschulzentrum in der Öde am Abend verweist. Dann jedoch fahren zahlreiche Fahrzeuge des DRK-Kreisverbandes Göppingen ein. Schnell sind die Mannschaften ausgestiegen und die Fahrzeuge des Katastrophenschutzes werden entladen. 45 ehrenamtliche Rotkreuzler*innen von den DRK-Bereitschaften Böhmenkirch, Geislingen, Göppingen, Hattenhofen, Schlierbach und Süßen bereiten sich an diesem Abend zum Glück regenfreien Abend auf einen der größten Einsätze dieses Sommers vor: Auch sie werden nämlich dazu beitragen, dass die Gäste der Fußball-Europameisterschaft der Männer in Stuttgart im Fall der Fälle optimal versorgt werden können. „Wir werden einen Behandlungsplatz 25 einrichten“, informiert Andreas Pfeiffer, der den Einsatz gemeinsam mit Kreisbereitschaftsleiter Raimund Matosic organisiert hat. Dies bedeute, dass 25 Patient*innen innerhalb einer Stunde versorgt werden können. Zunächst werden große Zelte aufgestellt, in denen später die Patienten*innen – unterschieden in vier Kategorien von leicht bis schwer verletzt – behandelt werden. Zügig, aber ohne Hektik und ruhig arbeiten die Rotkreuzler*innen zusammen, kennen jeden Handgriff. Die Notstromaggregate sind eingeschalten und große Scheinwerfer aufgebaut. Jetzt werden Bänke und Tische und die Ausstattung in die Zelte gebracht. Sie ist in großen grauen Kisten verstaut, die von der Einwegkleidung bis zu Infusionsgeräten alles enthalten, was für den Notfalleinsatz benötigt wird. Tragen werden vorbereitet, dann erreicht auch schon ein Rettungswagen mit dem ersten Verletzten den Platz. Die beiden Rotkreuzler*innen halten Zettel in Händen mit genauen (fiktiven) Angaben. Dieser Patient hat Angstzustände, der nächste eine leichte Handverletzung, dann wird ein alkoholisierter und aggressiver Patient angefahren. „Die Szenarien orientieren sich an der Realität und unseren Erfahrung aus der Fußball-WM von 2006“, so Raimund Matosic. Er und seine Mannschaft haben vielfältige und langjährige Erfahrungen und blicken deshalb den Einsätzen an den Spieltagen in Stuttgart relativ entspannt entgegen. Das Land hat zwar eine „außerordentliche Einsatzlage“ ausgerufen. Dies sei „eine Stufe unterhalb der Katastrophenschwelle“. Was sich zunächst für Laien beunruhigend anhört, habe „eher rechtliche als andere Gründe. Wenn Arbeitgeber*innen in so einem Fall Mitarbeitende freistellen, bekommen sie den Lohn ersetzt“. Das macht es also für die ehrenamtlichen DRKler*innen einfacher, freigestellt zu werden und sie erfahren aus dem Dienst für die Allgemeinheit keinen Nachteil. Insgesamt 28 Angehörige des DRK-Kreisverbandes werden sich an der Landesmesse auf den Fildern bereit halten für Einsätze.

Langsam wird es im Göppinger Westen dunkel, noch immer fahren Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge auf den Übungs-Behandlungsplatz. Nach drei Stunden ist die Übung zu Ende, alle Ausstattung wieder verstaut und Raimund Matosic und Andreas Pfeiffer sind zufrieden: „Wir haben eine professionell und gut aufgestellte und eingespielte Mannschaft, die auf die Herausforderungen der Fußball-EM sehr gut vorbereitet ist.“

PM DRK Kreisverband Göppingen

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