Seit über 30 Jahren gilt europaweit die Notrufnummer 112. Am 11. Februar wird daran erinnert. Der Rettungsdienst des DRK-Kreisverband Göppingen zieht an diesem Tag einmal mehr eine positive Bilanz.
2009 beschlossen das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union und die EU-Kommission, alljährlich am 11. Februar daran zu erinnern, dass seit 1991 Europaweit eine einheitliche Notrufnummer 112 gilt, die seit 2008 auch aus allen Mobilfunknetzen kostenlos angerufen werden kann. Der Impuls für die Einführung eines Euronotruftages war seinerzeit aus dem EU-Parlament gekommen.
Mit Blick auf diesen besonderen Tag zieht Andreas Bachmann, der Leiter des Rettungsdienstes im DRK-Kreisverband Göppingen eine positive Bilanz für das vergangene Jahr.
Mehr Notarzt- und Rettungsdiensteinsätze, steigende Zahlen im Krankentransport – die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes des Roten Kreuzes waren im vergangenen Jahr einmal mehr stärker gefragt als im Vorjahr. Andreas Bachmann sieht mehrere Gründe dafür: „Der demografische Wandel spielt eine große Rolle. Die Bevölkerung wird älter, damit steigen die gesundheitlichen Einschnitte.“ Andreas Bachmann sieht aber einen Grund auch darin, dass „Strukturen in der ambulanten Versorgung wegfallen oder in früheren Jahren besser funktionierten“. So funktioniere der hausärztliche Notdienst über die Nummer 116 117 kaum. Und er erkennt ein zunehmendes Anspruchsdenken in der Bevölkerung.
Was die Hilfsfristen – also die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Notfallort – anbetrifft, spielt der Landkreis nach wie vor in der Spitzengruppe im Land mit. „Bei den Rettungswagen sind wir im Land auf Platz eins“, freut sich Andreas Bachmann. Bei den Einsätzen mit Notärzt*innen „konnte die Hilfsfrist nicht immer eingehalten werden“. Gleichwohl nimmt der Kreis hier in der Statistik ebenfalls mit Rang sieben einen sehr guten Platz ein. Dies bedeutet also, dass die Kreisbewohner auch im vergangenen Jahr in Notfällen schnell Hilfe erhielten. Weitere Verbesserungen bei den Hilfsfristen verspricht sich der Rettungsdienstleiter von der neuen Notarztwache Göppingen-Öde im Göppinger Westen und von der Erweiterung der Kompetenzen der Rettungskräfte. Seit diesem Jahr dürfen qualifizierte Notfallsanitäter*innen Maßnahmen ergreifen, die bislang Notärzt*innen vorbehalten waren.
Info:
Ein Rettungswagen war über die Integrierte Leitstelle 13 323 (2022: 12 813) mal alarmiert worden. Notärzt*innen rückten 7 825 (2022: 7.747) mal aus. Im Krankentransport stieg die Zahl der Fahrten um über 26 Prozent auf 15 119. Der DRK-Kreisverband hatte im vergangenen Frühjahr Mitarbeitende und Fahrzeuge eines privaten und insolventen Krankentransportunternehmens übernommen. Das erklärt die vergleichsweise große Steigerung.
PM DRK Kreisverband Göppingen