Lebenserfahrung bildet die Grundlage für die fünf Stücke, die das Reutlinger „Theater der Generationen“ am Nachmittag bei der Seniorenwallfahrt des Forums Katholische Seniorenarbeit im Dekanat Göppingen-Geislingen in Rechberghausen aufgeführt hat.
Die sechs Schauspieler brachten gesellschaftlich erlebte Ungerechtigkeiten, Älterwerden, Einsamkeit, Beziehungen und soziale Kontakte anschaulich auf die Bühne. Die Schauspielertruppe um Ilina Setka schaffte es durch Ausdrucksformen, Mimik, Gestik und Sprechen die Begegnung und das Miteinander unterschiedlicher Generationen und sozialer Schichten, treffend darzustellen. Die Senioren entdeckten dabei neue Zugänge und Bestätigung zu ihren Lebenserfahrungen.
Beim Festgottesdienst am Vormittag mit knapp 200 älteren Menschen ging Weihbischof Dr. Johannes Kreidler, Rottenburg, in seiner Predigt ebenfalls auf das Thema ein.
Kreidler machte deutlich „dass Alter nicht nur als bloße Last oder Mühe zu sehen ist, sondern auch die Chance, das „Neue“ werden zu lassen.
„Wir können uns nicht entscheiden, alt zu werden oder nicht alt zu werden, sondern wir müssen das Älterwerden annehmen und uns mit der eigenen Lebensgeschichte versöhnen.“ Dabei gilt es vor allem, „sich selber achten und wertschätzen“. „Im Alter kann man durchaus neue Spielräume gewinnen“, meinte der Weihbischof. „Man hat jetzt mehr Zeit für das Wesentliche“. Wir dürfen das Älterwerden getrost in der Zwiesprache mit Gott, der für das große göttliche Erbarmen steht am Ende unseres Lebens, tragen – wenn es dann heißt, wie das Motto der Seniorenwallfahrt, „ Ende gut, alles gut“. „Dann können wir sicherlich dankbar ernten, was im Leben im Lauf des Lebens gewachsen ist“, meinte der Weihbischof aus Rottenburg.
Selbst die neue Bürgermeisterin von Rechberghausen, Claudia Dörner, hatte es sich nicht nehmen lassen, die Senioren vom ganzen Landkreis im Haug-Erkinger-Festsaal zu begrüßen.
Felix Müller, Dekanatsreferent