Als Angehörige eines Fördermitglieds nahm Zdenka Müllerschön auc Aichelberg den kostenlosen DRK-Flugdienst für einen medizinisch notwendigen Heimtransport aus dem Urlaub in Anspruch.
„Im Sitzen einen Kaffee oder guten Drink genießen!“ Zdenka Müllerschön weiß genau, was sie als erstes machen wird, wenn sie in einigen Wochen ihr Korsett aus Metall endlich ablegen darf. Bis dahin freilich ist an sitzen nicht zu denken. Liegen, stehen, gehen ja. Nach einem Lendenwirbelbruch ist ihre Wirbelsäule durch das Korsett stabilisiert und kann so wieder zusammenwachsen.
An einen Tag Mitte August wird sich die Ökonomin noch lange erinnern. Sie war mit ihrem Mann Bernd in ihrem Ferienhaus in der Slowakei, wollte dort Urlaub machen. Sie verlor, als sie sich bücken wollte, das Gleichgewicht, stand dann zu schnell auf und stürzte. Mit schweren Folgen, wie sich wenige Stunden später in einer Klinik herausstellen sollte: Sie hatte eben einen Lendenwirbel gebrochen. Dort musste sie nach einer eingehenden Untersuchung und der Diagnose fünf Tage lang in der Klinik bleiben, wurde nach Hause entlassen, nachdem ihr das passgenaue Korsett angelegt worden war. Sie erhalt zudem die Vorgabe, sich beim Hausarzt und in zehn Tagen zum Kontroll-Röntgen bei Chirurgie zu melden. „Ich bekam auch starke Schmerzmittel.“ Es wurde allerdings schnell klar, dass sie die verordnete Auszeit nicht im Ferienhaus verbringen kann. „Ich wusste auch keinen Arzt, der mich hätte behandeln können.“ Mit dem Auto nach Hause fahren, schied aber auch aus. „Schon die Fahrt aus der Klinik nach Hause war die Hölle.“ Das Ehepaar überlegte deshalb, einen Liegendtransport zu beantragen, der über die Auslandskrankenversicherung gezahlt werden sollte. „Die lehnte ab, weil sie nur Transporte von Klinik zu Klinik bezahlt.“ „Als ADAC-Plus-Mitglied fragte ich dort an, wurde aber nie zurückgerufen“, stellt Bernd Müllerschön pragmatisch fest. „Dann fiel mir ein, dass ich seit 1999 Fördermitglied des DRK-Kreisverbandes Göppingen bin.“ Fördermitglieder, ihre Ehepartner und ihre kindergeldberechtigten Kinder haben aber Anspruch auf Rücktransport – wenn es sein muss, auch mit dem DRK-Flugdienst. Bernd Müllerschön rief an und erhielt schon nach zwei Tagen einen Anruf von einem Münchner Arzt. „Er stellte anhand der ausführlichen Unterlagen der Klinik fest, dass ich nur liegend bis zum nächsten Flughafen transportiert werden darf und dann ebenfalls liegend ausgeflogen werden muss.“ Anderes wäre nicht zu verantworten gewesen. Die Fahrt zum 60 Kilometer entfernte Flughafen Piešťany Airport „war trotz der Schmerzmittel höllisch“. Dort nahm der Learjet Zdenka Müllerschön auf und sie wurde in Begleitung von zwei Ärzten nach Stuttgart geflogen und von dort aus in die Klinik nach Nürtingen gefahren. Nach einem kurzen Klinikaufenthalt ist sie nun wieder zu Hause, muss noch einige Wochen ein stützendes Korsett tragen und kann deshalb aktuell nicht sitzen.
Vom ersten Telefonat mit dem Arzt bis zum Flug dauerte es nur wenige Tage. „Das alles war eine sehr positive Erfahrung“, betont das sympathische Ehepaar und spricht mit großem Respekt von der Arbeit der Rotkreuzler*innen. Erstmals Kontakt zum DRK hatte Bernd Müllerschön übrigens vor vielen Jahren, als sein früherer Arbeitgeber das DRK-Zentrum in Nürtingen baute.
Noch wenige Wochen, dann wird Zdenka Müllerschön das stabilisierende Korsett ablegen kann und wird sie eine längere Physiotherapie machen müssen, bevor sie wieder in der Evangelischen Akademie Bad Boll arbeiten kann. Und den Drink im Sitzen genießen wird.
Info:
„Wir sind sehr glücklich, dass wir Familie Müllerschön helfen konnten. Es kommt auch bei uns nicht alle Tage vor, dass wir eines unserer Fördermitglieder oder einen Angehörigen mit dem DRK-Flugdienst nach Hause fliegen lassen müssen“, stellt DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Sparhuber fest. Und: „Alle Informationen zur DRK-Fördermitgliedschaft und den Leistungen für Fördermitglieder finden sich auf unserer Homepage unter https://www.drk-goeppingen.de/start/helfen/mitglied-werden/foerdermitgliedschaft.html“
PM DRK Kreisverband Göppingen