Das Integrationsmanagement der Stadt Göppingen unterstützt seit 2018 Menschen mit Fluchtbiografie dabei, selbständig und eigenverantwortlich zu leben. Es ist ein freiwilliges Beratungsangebot, welches Geflüchtete, die ab 2015 nach Deutschland eingereist sind und sich aktuell in der Anschlussunterbringung befinden, wahrnehmen können.
Der Beratungszeitraum ist auf einen Zeitraum von drei Jahren begrenzt. Damit die Menschen im Anschluss daran möglichst selbständig agieren können, arbeitet das Integrationsmanagement nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Das Ziel besteht darin, den Integrationsprozess zu fördern, den Menschen die nötigen und umfassenden Informationen über die lokalen Strukturen zu vermitteln und ihnen Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe aufzuzeigen.
Wo bekommt man Hilfe bei ganz praktischen und alltäglichen Themen wie etwa wenn es darum geht, seinen Wohnsitz an- oder umzumelden, an einer Sprachschule teilzunehmen oder um in seiner Freizeit einen passenden Verein zu finden? Das Team des Integrationsmanagements hat hierfür eine Homepage für Neuzugewanderte und Zugezogene erstellt („Neu-in-goeppingen.de“) und die Informationen gebündelt in einer einfachen Sprache dargestellt. „Die Seite ist ein hilfreiches Nachschlagewerk, sowohl für die Zielgruppe als auch für hauptamtliche und ehrenamtliche Akteure, da sie relevante Informationen übersichtlich aufarbeitet und wir die Seite stetig weiterentwickeln,“ so Martina Koch vom Integrationsmanagement. Es werden auch Möglichkeiten zur politischen Teilhabe aufgezeigt, wie zum Beispiel die Mitwirkung als sachkundiges Mitglied im Integrationsausschuss oder auch die Beteiligung beim Runden Tisch Integration und Teilhabe.
Die Mitarbeitenden des Integrationsmanagements übernehmen in erster Linie eine Lotsenfunktion und stehen den Menschen begleitend und beratend für drei Jahre zur Seite. Dabei werden mit allen Menschen, die das Beratungsangebot in Anspruch nehmen, individuelle Integrationspläne erstellt, in denen Ziele definiert werden, an deren Erreichung gemeinsam gearbeitet wird. Menschen, die neu in Göppingen ankommen, haben Fragen, die nahezu alle Lebensbereiche abdecken. So sind die Themen im Integrationsmanagement sehr vielfältig. Folgende Lebensbereiche werden in den Beratungen im Wesentlichen abgedeckt: Sprache, Arbeit/Ausbildung/Studium, Kindergarten/Schule, Wohnen, Aufenthalt, Gesundheit sowie Freizeit/Vereine.
Das Beratungsangebot des Integrationsmanagements hat jedoch auch klare Grenzen. Durch den freiwilligen Charakter des Angebots können nicht immer die gewünschten und zuvor definierten Ziele erreicht werden. Die Menschen entscheiden individuell und selbständig, inwieweit sie den Empfehlungen des Integrationsmanagements folgen möchten. Die Integrationsmanagerinnen stehen zudem auch als Ansprechpersonen denjenigen Menschen zur Verfügung, welche die Geflüchteten haupt- oder ehrenamtlich unterstützen. Allerdings liegt der Fokus auf der Beratung der Geflüchteten und deren Interessen. Die Sozialberatung unterliegt auch einer gesetzlichen Schweigepflicht.
„Das Integrationsmanagement leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration geflüchteter Menschen“, ist sich Erste Bürgermeisterin Almut Cobet sicher. „Wir sind sehr froh, dass wir 2017 die Entscheidung getroffen haben, das Integrationsmanagement in städtischer Regie zu betreiben und können somit seit dem Jahr 2018 unmittelbar die Integrationsprozesse der Neuzugewanderten in Göppingen unterstützen und begleiten.“
Kontakt:
Die Beratungstermine finden in der Regel nach vorheriger Vereinbarung im Bürgerhaus, 3. Obergeschoss, Kirchstraße 11, 73033 Göppingen, Telefon 07161 650 55730, Mail integration@goeppingen.de statt. Darüber hinaus ist das Integrationsmanagement auch aufsuchend tätig, das heißt die Menschen werden niederschwellig unter Berücksichtigung der persönlichen und sozialen Situation auch zu Hause beraten. Das Team des Integrationsmanagements wird geleitet von Timo Meuser, Fachbereichsleiter Soziales und Integrationsbeauftragter sowie Sandra Corveleyn, Integrationsbeauftragte mit Fokus auf Flüchtlingsarbeit.
Foto: Stadt Göppingen / Meuser
PM Stadtverwaltung Göppingen