Am 8. März wird darauf aufmerksam gemacht und dagegen demonstriert, dass Frauen, trans*, inter* und nicht-binäre Menschen weltweit in einer Vielzahl von Lebensbereichen weiterhin systematisch benachteiligt und diskriminiert werden.
Auch in der gesundheitlichen Versorgung besteht diese Benachteiligung: Die Forschung zur Diagnostik und Behandlung vieler Erkrankungen ist für männliche Patienten normiert. HIV und Aids bleiben bei Frauen z.B. häufiger lange unentdeckt, weil Frauen nicht zu den gemeinhin benannten Risikogruppen gezählt werden, auch wenn weltweit mehr Frauen als Männer von HIV und Aids betroffen sind. Späte Diagnosen können zur Folge haben, dass wirksame Therapien zu spät begonnen werden.
Darüber hinaus wird bei Frauen und Menschen, die schwanger werden können, in der Sexualaufklärung und -medizin häufig nur die Schwangerschaftsgesundheit und Verhütung fokussiert.
Zu sexuell übertragbaren Infektionen, Sexualfunktionsstörungen, aber auch lustvoller und selbstbestimmt gelebter Sexualität wird kaum Wissen vermittelt und Ressourcen angeboten.
Sexualität jenseits des (cis-hetero-) männlichen Blicks ist weiter unsichtbar und tabuisiert.
Um dieser Ungleichbehandlung entgegenzuwirken, veranstalten die baden-württembergischen Aidshilfen am 8. März Aktionen vor Ort, bei denen das Thema sexuelle Gesundheit und Selbstbestimmung von Frauen, trans*, inter* und nicht-binären Menschen im Zentrum steht. Dabei wird aufgeklärt und informiert, wie eigenverantwortlich für die sexuelle Gesundheit gesorgt werden kann. Denn nur wer informiert ist, kann sich selbst und andere am besten schützen. So kann Sexualität selbstbestimmt gelebt werden. Jede Person, die sexuell aktiv ist und wechselnde Partner*innen hat, sollte sich regelmäßig auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen testen lassen.
Testangebote machen zum Beispiel lokale Aidshilfen oder Gesundheitsämter.
Insbesondere über Methoden zum selbstbestimmten Safer Sex und Schwangerschaftsverhütung soll gesprochen werden. Beispielsweise ist für viele Menschen das Femidom immer noch unbekannt. Es ermöglicht Schutz, in dem es vor dem Sex in die Vagina eingeführt wird. Auch Dental Dams, auch Lecktücher genannt, sind nicht weithin bekannt. Sie werden beim Oralverkehr über die Vulva, das Genital oder den Anus gelegt und schützen so vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Zusätzlich zu den Aktionen vor Ort gibt es am 8. März von den baden-württembergischen Aidshilfen eine Social-Media-Kampagne #wirredendrüber, um mit politischen Forderungen auf ihre feministischen Anliegen aufmerksam zu machen.
Tritt für dich ein, mach mit!
Aidshilfe Baden-Württemberg e.V.