Das Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie der ALB FILS KLINIKEN macht aktuell mit einem prägnanten Satz auf sich aufmerksam: „Wir können Lunge“. Doch es ist mehr als nur ein Slogan. „Wir können Lunge, dieser Name ist für uns auch Programm“, sagt Dr. Ingo Hüttner, der Medizinische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, „weshalb wir hier in der Klinik am Eichert in den vergangenen Jahren auch ein leistungsfähiges und innovatives Zentrum aufgebaut haben, das die modernen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Pneumologie und der Thoraxchirurgie umfassend anbietet.“ Inzwischen sind die ALB FILS KLINIKEN eines der wenigen Krankenhäuser in der Region mit dieser Expertise. „Für Lungen-Patienten ist die Fahrt nach Stuttgart oder Tübingen nicht mehr nötig“, betont Dr. Hüttner.
Der Landkreis Göppingen war, was die Bereiche der Lungenheilkunde und der Brustraum-Chirurgie betrifft, lange Jahre unterversorgt. Auch an der Klinik am Eichert wurden Pneumologie und Thoraxchirurgie zwar engagiert, aber personell gesehen nur von “Einzelkämpfern“ abgedeckt. Bei Abwesenheit dieser – etwa außerhalb ihrer Dienstzeiten oder während eines Urlaubs – konnten Akutpatienten mit Lungenbeschwerden nicht vollumfänglich behandelt werden. Um diesen Zustand zu beenden, war vor etwa fünf Jahren begonnen worden, an der Klinik am Eichert die entsprechenden Strukturen zu schaffen. „Wir haben personell und gerätetechnisch intensiv aufgebaut, so dass unser Lungenzentrum nun mit allen Kompetenzen durchgestartet ist“, sagt Dr. Hüttner. Geplant war dies eigentlich schon für 2020, „aber Corona hatte uns leider einen dicken Strich durch die ursprüngliche Planung gemacht“, bedauert der Medizinische Geschäftsführer.
Wichtiger Schritt bei der Neuordnung der Lungenheilkunde in den ALB FILS KLINIKEN war die Bündelung des entsprechenden Know-hows. „Mit der Bildung des Zentrums für Pneumologie und Thoraxchirurgie ist es uns gelungen, die Expertise für die Behandlung von Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs und des Mittelfellraumes zusammenzuführen“, sagt Dr. Bernhard Keim, Leitender Arzt der Thoraxchirurgie, der gemeinsam mit dem Pneumologen Dr. Timo Deininger den Aufbau des Zentrums begleitet hat. „Dieser Ansatz, bei dem interdisziplinär von Ärzten der Pneumologie und der Thoraxchirurgie gemeinsam mit speziell geschulten Atmungstherapeuten und Pflegenden die bestmögliche Diagnostik und Therapie erarbeitet und weiterentwickelt werden, sorgt für das beste Behandlungsergebnis für den Patienten“, betont Dr. Keim.
Ein weiterer Pluspunkt ist der starke personelle Ausbau. „Inzwischen verfügen wir in der Klinik am Eichert über drei Lungenfachärzte sowie vier Lungenchirurgen“, freut sich Dr. Hüttner, „damit ist jetzt die 24/7-Versorgung für Eingriffe am Brustkorb sichergestellt – ein echtes Plus für die Versorgungsqualität unserer ALB FILS KLINIKEN.“
Stark ausgebaut wurden auch die technischen Möglichkeiten. In der Thoraxchirurgie liegen die Schwerpunkte mittlerweile klar auf minimalinvasiven Methoden sowie Eingriffen mit dem Operationsroboter. Zwei für den Patienten sehr schonende Verfahren der minimalinvasiven Chirurgie sind in den vergangenen Monaten hinzugekommen: „Wir haben begonnen, Lungenoperationen ohne Narkose durchzuführen“, erklärt Dr. Thomas Kyriss, der zusammen mit Dr. Keim die Thoraxchirurgie leitet. „Die Vollnarkose wird dabei durch eine regionale Betäubung des Brustkorbs mittels eines Schmerzkatheters ersetzt. Das ist für Lunge und Gehirn wesentlich weniger belastend, die Patienten erholen sich schneller vom Eingriff und die Gefahr eines Delirs nach der Vollnarkose ist gebannt“, so Thoraxchirurg Kyriss. Eingesetzt wird das Verfahren beispielsweise bei der Entfernung von kleineren Tumoren oder bei der Probenentnahme. Ein weiterer Vorteil dieser „Wach-Operationen“: Die Operationsdauer wird stark verkürzt, in der Regel ist in 20 bis 40 Minuten der Eingriff beendet.
Zweite Innovation ist die präzise Lungenchirurgie mit dem Operationslaser. Mit solchen Lasern der neuesten Generation können Lungentumoren und Metastasen sehr genau und schonend aus dem Lungengewebe entfernt werden. „Die Lasermethode erhält das Lungengewebe und verursacht weniger Narbengewebe an der Lunge“, betont Dr. Kyriss.
Wie die Thoraxchirurgie hat auch die Pneumologie ein umfassendes Angebot. „Wir bieten das komplette Spektrum der modernen pneumologischen Diagnostik und Therapie, inklusive aller gängigen Beatmungsformen und pneumologisch-endoskopischen Verfahren“, erklärt Dr. Deininger. Stark investiert wurde in den Bereich des Weaning. Darunter versteht man die Entwöhnung von einem künstlichen Beatmungsgerät nach einer längeren Phase der künstlichen Beatmung. „Eine solche Entwöhnung findet sinnvollerweise unter fachlicher Anleitung statt und schützt den Patienten davor, sich unter Stress zu setzen und sich zu überanstrengen“, erläutert Dr. Deininger und ergänzt: „Wir haben für die Patienten eine spezielle Weaningstation aufgebaut, mit sechs bis acht Plätzen und allen fachlichen Kompetenzen.“ Auch diese Weaningstation sollte eigentlich bereits Anfang 2020 in Betrieb gehen, wurde dann aber aufgrund der Corona-Pandemie erst einmal zurückgestellt. „Anfang März ist die Station jetzt endlich angelaufen“, freut sich der Pneumologe.
Die Weaningstation wurde durch Corona ausgebremst, auf anderem Gebiet hat die Pandemie aber zu einer Neuerung geführt: Im vergangenen Herbst haben Dr. Deininger und sein Oberarzt Dr. Hannes Kammerer eine Long-Covid-Sprechstunde für Patienten mit anhaltenden Lungenbeschwerden eingerichtet, in der die längerfristigen gesundheitlichen Schäden einer Covid-Erkrankung diagnostiziert und therapiert werden. Eine weitere Neuerung folgte zum 1. April 2022, als Dr. Deininger in der Helfenstein Klinik in Geislingen im Rahmen des Medizinischen Versorgungszentrums der ALB FILS KLINIKEN eine Praxis für Lungenheilkunde eröffnete. An zwei Nachmittagen in der Woche (dienstags und donnerstags) bietet er seither dort das gesamte Spektrum der ambulanten Pneumologie, inklusive ambulante Bronchoskopie und Schlafapnoe-Diagnostik an.
Während die neue Praxis mit großem Interesse seitens der Bevölkerung im oberen Filstal rechnet, sind die ALB FILS KLINIKEN im Bereich der Pneumologie für den medizinischen Nachwuchs schon länger äußerst attraktiv. Denn Dr. Deininger und Dr. Kammerer verfügen über die volle Weiterbildungsbefugnis Pneumologie – so dass der Abschluss „Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie“ nun komplett an den ALB FILS KLINIKEN absolviert werden kann.
Foto: Die Optiken liefern Bilder des Operationsfeldes auf den Bildschirm
PM ALB FILS KLINIKEN GmbH