Worum geht es bei ImPuls?
Mittlerweile ist es wissenschaftlich gut belegt, dass sportliche Aktivität bei Depressionen, Panikstörungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Schlafproblemen überzeugende Effekte hat. Regelmäßige ausdauerorientierte sportliche Aktivität kann die psychische Symptomatik deutlich verbessern und ist sogar ähnlich wirksam wie Psychopharmaka und Psychotherapie. Diese Vorteile werden im ambulanten therapeutischen Kontext bis jetzt allerdings nur selten genutzt. Genau aus diesem Grund haben wir mit ImPuls ein sport- und bewegungstherapeutisches Programm speziell für Menschen mit psychischen Erkrankungen entwickelt. Das Programm zielt darauf ab, Teilnehmende zu motivieren, sportliche Aktivität in ihren Alltag zu integrieren und langfristig aufrechtzuerhalten.
Aktuell ist das Projekt wichtiger denn je, da seit Beginn der Corona Pandemie psychische Erkrankungen stark ansteigen und Patient*innen meist lange auf Therapieplätze warten müssen.
Die ImPuls Studie und der regionale Bezug zu Göppingen
ImPuls wurde bereits an vielen Patient*innen in einer Vorstudie in Tübingen erfolgreich erprobt. Jetzt wird das Programm im Rahmen einer vom Innovationsfonds des G-BA geförderten wissenschaftlichen Studie in ganz Baden-Württemberg implementiert. Seit März 2021 haben 600 Patient*innen die Möglichkeit, kostenlos am ImPuls Programm in 10 Ballungszentren teilzunehmen. Es haben sich bereits über 1000 potentielle Patient*innen bei uns gemeldet. Wir konnten dadurch insgesamt schon über 300 Patient*innen in unsere Studie einschließen. Die letzten Gruppen sollen im Juni 2022 starten.
In der Region Göppingen wird ImPuls im ZAR Göppingen durchgeführt.
An der Studie beteiligt sind die Eberhard Karls Universität Tübingen (Konsortialführung), die Ludwigs Maximilians Universität München, die Technische Universität München, die AOK Baden Württemberg, die Techniker Krankenkasse und der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (Konsortialpartner).
Was wird in der Studie genau überprüft?
Im Rahmen der ImPuls Studie wird wissenschaftlich überprüft, ob das ImPuls Programm für Patient*innen mit Depression, Panikstörung, Agoraphobie, Posttraumatischer Belastungsstörung oder Schlafstörungen ein hilfreiches Zusatzangebot darstellt. Es wird zum einen die Wirksamkeit auf die Symptome psychischer Erkrankungen und zum anderen die Machbarkeit der Umsetzung in der ambulanten Versorgung überprüft. Sollte die wissenschaftliche Überprüfung in Baden-Württemberg positiv ausfallen, könnte das ImPuls Programm deutschlandweit in die Versorgung von Patient*innen mit psychischen Erkrankungen aufgenommen werden.
PM Uni Tübingen