Schon seit den 1980er Jahren erforschten Fachkräfte aus dem medizinischen Bereich die psychosomatischen Probleme. Mittlerweile gibt es schon sehr detaillierte Diagnoseverfahren. Zudem stehen Behandlungsmöglichkeiten auf hohem Niveau zur Verfügung. Das eigentliche Problem besteht jedoch darin, dass die meisten Ärzte psychosomatische Störungen nicht erkennen.
Ihnen fehlen die Fachkompetenzen sowie die erforderliche Zeit zur Stellung treffender Diagnosen. In den meisten Fällen ist es eher ein Zufall, dass ein solches Problem erkannt wird. Die psychosomatische Grundversorgung steht derzeit noch ganz am Anfang. Doch zunächst sollte beschrieben werden, warum die Diagnose und die Behandlung einer psychosomatischen Erkrankung so wichtig ist.
Was sind psychosomatische Beschwerden?
Bei derartigen Erkrankungen handelt es sich um körperliche Beschwerden, die keine organische Ursache haben. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit
- Angstzustände
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Verdauungsprobleme
- Schlafstörungen
Begibt sich ein Patient mit derartigen Problemen zu seinem Hausarzt, wird dieser zumeist eine Voruntersuchung durchführen. Findet er jedoch nicht sofort die Ursache für die Rückenschmerzen, Verdauungsstörungen oder der anderen Symptome, dann überweist der Hausarzt seinen Patienten zu einem Facharzt. Dieser führt weitere Untersuchungen durch und findet ebenfalls keine Ursache, mit der sich die Beschwerden erklären ließen. Dann schickt er den Patienten zu einem Spezialisten oder weist ihn vielleicht sogar in eine Klinik ein. Aber auch dort wird zumeist nichts gefunden, was behandelt werden könnte.
Was bedeutet es für den Patienten?
Die meisten Patienten leiden zumeist sehr darunter, wenn sie mit Beschwerden zu verschiedenen Ärzten gehen und keiner findet eine Ursache. Das führt nicht selten zu einer Verzweiflung. Zudem denkt das Umfeld des Patienten, dass er nur simuliert. Dem Patienten geht es schlecht, Ärzte können nicht helfen und andere Menschen bezeichnen ihn als Simulant. Doch soweit müsste es nicht kommen, wenn ein kompetenter Arzt sofort eine psychosomatische Belastung diagnostizieren könnte.
Psychosomatische Krankheiten können viele unterschiedliche Ursachen haben
Im Leben eines Menschen treten vielseitige Ereignisse auf. Nicht alle sind von positiver Natur. Es gibt viele unangenehme Situationen, mit denen der eine oder andere fertig werden muss. Dabei kann es sich unter anderem um folgende Erlebnisse handeln:
- Tod eines nahestehenden Menschen
- Kontinuierliche Überforderung
- Stress bei der Arbeit
- Verlust des Arbeitsplatzes
- Diagnose einer schweren körperlichen Erkrankung
- Erzwungener Wohnungswechsel
- Ärger im Familienkreis
Es gibt jedoch noch unzählige weitere unangenehme Ereignisse, von denen sich einige Menschen nicht mehr erholen. Diese wirken sich oftmals auf die Organe aus. In einigen Fällen sitzen die Probleme noch viel tiefer. Das heißt, die betroffene Person weiß gar nicht so genau, welche psychischen Probleme die körperlichen Symptome auslösen könnten. Dann wird es noch deutlich schwerer, eine Diagnose zu stellen und daraufhin eine geeignete Therapie einzuleiten.
Solche Dinge lassen sich nur in ausführlichen Gesprächen zwischen dem Patienten und dem Arzt herausfinden. Weder ein Hausarzt noch ein Facharzt hat die erforderliche Zeit dazu. Ärzte haben immer einen sehr straffen Terminplan. Für intensive Gespräche fehlt nicht nur die Zeit, sondern der Arzt kann sie auch nicht mit der Krankenkasse abrechnen. Zudem darf er ohne eine entsprechende Qualifikation keine psychosomatische Diagnose erstellen.
So können sich Ärzte weiterbilden
Da es nur sehr wenige Ärzte gibt, die Diagnosen im psychosomatischen Bereich stellen dürfen, herrscht ein großer Mangel an Fachkräften. Aus diesem Grund stehen interessierten Ärzten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Kurse dauern eine Woche und werden an zahlreichen Standorten angeboten. Besonders interessant dürfte es für Ärzte sein, die eine solche Fortbildungsmaßnahme in ihrem Urlaub durchführen möchten. Entsprechende Kurse werden unter anderem auch auf Mallorca angeboten. In einer entspannten Urlaubsatmosphäre eine Fortbildungsmaßnahme durchzuführen, ist schon ein besonderer Vorteil.
Nach dem Abschluss erhält der teilnehmende Arzt eine Bescheinigung, die ihn dazu berechtigt, psychosomatische Diagnosen zu stellen und Behandlungen einzuleiten. Diese kann er dann auch mit den Krankenkassen abrechnen.
Win-Win-Situation für alle Beteiligten
Nicht nur der Arzt profitiert von solch einer Weiterbildung. Er hat zwar die Möglichkeit, seinen Tätigkeitsbereich auszuweiten und ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Doch auch die Patienten profitieren im hohen Maße davon. Da sie ihren Hausarzt meistens schon viele Jahre kennen, kennt er in der Regel auch die familiären Hintergründe und alle anderen entscheidenden Faktoren. Deshalb fällt es den Patienten nicht mehr so schwer, sich dem Arzt zu öffnen und ihm das erforderliche Vertrauen entgegenzubringen. Über private Probleme zu sprechen, fällt nicht jedem Menschen leicht.
Die Patienten profitieren insbesondere davon, dass sie sich die zahlreichen Untersuchungen bei Fachärzten oder Kliniken ersparen. Je schneller eine psychosomatische Erkrankung diagnostiziert werden kann, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass auch die Krankenkassen Vorteile haben. Sie sparen sehr viel Geld für völlig unnötige Untersuchungen.
PM