Viel zu oft sind Themen wie „weibliche Sexualität“ oder die sexuelle Gesundheit von Frauen immer noch ein großes Tabu. Besonders sexuell aktive Frauen werden häufig stigmatisiert, der Gang in eine gynäkologische Praxis ist teils noch immer – vor allem bei jungen Menschen – mit Scham verbunden. Um gesund zu bleiben, ist es aber wichtig, auch über den eigenen Körper sprechen zu können. Die Aidshilfen in Baden-Württemberg nutzen den Internationalen Frauengesundheitstag, um frauenspezifische Angebote zu machen. Dazu gehören Testabende oder Präventionstütchen, die bei Gynäkolog*innen ausgelegt werden, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
„Die Aufklärung zu sexuell übertragbaren Infektionen lässt auch heute noch zu wünschen übrig.
Die weibliche Lust findet nur schwer einen Platz in der Gesellschaft. Junge Menschen lernen in der Schule veraltete Begrifflichkeiten für ihren Körper, die Anatomie des weiblich gelesenen Körpers wird teils schlichtweg falsch vermittelt.“, sagt Maike Biewen, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Baden-Württemberg. „Wie sollen junge Menschen ihre Sexualität kennenlernen, wenn der Großteil davon in der medialen Darstellung verzerrt stattfindet? Es gibt zu viele Mythen und Halbwahrheiten, die im Umlauf sind.“
Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Von rund 17.600 Frauen mit HIV wissen über 10 Prozent nichts von ihrer Infektion. Ein Grund dafür ist, dass in der Gesellschaft nach wie vor ein großes Stigma an HIV haftet. Ein HIV-Infektion bleibt beim Praxisbesuch oft unentdeckt. Es bedarf Schulungen für Mediziner*innen und Aufklärung darüber, dass HIV auch Frauen betrifft.
Die Angebote der Aidshilfen in Baden-Württemberg sollen dazu beitragen, Frauen einen ersten Impuls zur Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Sexualität – und damit auch ihrer eigenen Gesundheit zu geben. Mehr Infos gibt es auch hier: https://femmetastic-bw.de/
PM AIDS-Hilfe Baden-Württemberg e.V.