Im Rahmen seiner Informationsreihe, in der sich die Mitgliedsverbände des Kreisseniorenrats gegenseitig vorstellen, berichtete in der jüngsten Sitzung in der Kulturhalle Süßen über die CARITAS und ihr Fils-Neckar-Alb-Zentrum in Göppingen deren Geschäftsführerin Sabine Stövhase.
Eingangs stellte Sabine Stövhase die Organisation, die Prinzipien und die Aufgabenstellungen der CARITAS vor und erwähnte, dass der katholische Wohlfahrtsverband nicht nur vor Ort sondern auch international engagiert sei, vor allem in Krisengebieten und bei Katastrophen. Die christliche Grundhaltung der CARITAS gelte insbesondere gegenüber Menschen in Not. Die CARITAS habe sich dem Kampf für Frieden und Gerechtigkeit verschrieben.
Stövhase ging sodann auf die sozialen Belastungsfaktoren im Landkreis Göppingen ein. Dieser stünde diesbezüglich in Baden-Württemberg an unrühmlicher zweiterStelle. Fast 14000 Menschen bezögen Leistungen zur Sicherung ihres Lebensunterhalts. Die Zahl einkommensschwacher Familien nehme ständig zu; Stoevhase will aufgrund inoffizieller Schätzungen nicht ausschließen, dass es sich um eine vierstellige Zahl handeln könnte, welche von Armut betroffen sind.rund 6000 Kinder seien im Landkreis von Armut betroffen und 3006 Kinder unter 17 Jahren erhielten Sozialgeld. Ursachen für diesen Sachverhalt wären Arbeitslosigkeit, Verschuldung, geringer Zugang zu Bildung, die Situation Alleinerziehender, Krankheiten und Suchtprobleme.
Handlungs- und Hilfsansätze der CARITAS werden durch ihr Netzwerk von ehrenhamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht und umgesetzt. Ein realisiertes Handlungsfeld seien die Tafelläden in Göppingen, Geislingen und Süßen.
„Orte des Zuhörens“ werden von der CARITAS in Göppingen und Ebersbach angeboten. Viel Kompetenz ist bei der individuellen Hilfestellung zur Bewälti-gung wirtschaftlicher Krisen notwendig und wird ebenfalls zum großen Teil von Ehrenamtlichen geleistet.
Weitere Handlungsfelder der CARITAS sind – jedoch ohne klassische Rechtsberatung – zum Beispiel die Kurberatung, die Migrationsberatung sowie das Projekt „Türöffner“, bei dem es um das Finden von bezahlbarem Wohn-raum und die langfristige Begleitung von Vermieter und Mieter geht. Aber auch die “Aktion Rückenwind“, die in Notlagen zum Beispiel Musikunterricht, Nachhilfe, Zugang zu Vereinsangeboten und Ferienmaßnahmen für Kinder in Not ermöglichen will, entwickelte sich zu einem erfolgreichen Projekt.
Ergänzt wird das breite Angebot der CARITAS vor Ort um die sozialpolitische Interessenvertretung, um die Familientreffs sowie um die psychologische Familien- und Lebensberatung.
PM KREISSENIORENRAT GÖPPINGEN