Gedenkstätte des Christophbads für die Opfer der NS-Zeit erweitert

Die im Park des Klinikums Christophsbad bestehende Gedenkstätte wurde erweitert. Ein Stehpult aus Bronze mit einem aufliegenden Buch ergänzt nun das Ensemble, das seit 2002 an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Aus dem Christophsbad wurden damals 293 Patientinnen und Patienten zwangsverlegt. Ihre Schicksale sind im ausliegenden Buch mit Namen und kurzen biografischen Daten genannt, um ihnen Respekt zu zollen.

1940 und 1941 wurden circa 70 Tausend Patientinnen und Patienten aus Psychiatrie und Behinderteneinrichtungen ermordet. Beschönigend wurde von Gnadentod und Euthanasie gesprochen. Die Aktion wurde nach der Berliner Tiergartenstraße 4 kurz „Aktion T4“ genannt. Denn hier wurde das Dekret des „Führers“ von ihm unterzeichnet und die deutschlandweite Tötungsaktion gesteuert.

Die Gedenkstätte und die jetzige Erweiterung sind das Ergebnis langjähriger Recherchen, initiiert von der Gründerfamilie Landerer und mitgetragen von Mitarbeitern und Patienten des Klinikums. Die wissenschaftliche Recherche wurde durch Daniel Hildwein und Thomas Stoeckle, zwei Mitarbeitern der ehemaligen Tötungseinrichtung und heutigen Gedenkstätte Grafeneck, geleistet.

Eine Gedenkfeier konnte Corona-bedingt leider nicht stattfinden. Im kommenden Jahr wird eine ausführliche Dokumentation über die Vorgänge und Hintergründe der Geschehnisse in Buchform herausgegeben. Wenn möglich, wird dann das Buch und die Gedenkstätte in einem öffentlichen Rahmen gewürdigt.

 

PM Klinikum Christophsbad

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