Miriam S. ist verzweifelt. Viele Jahre schon wünschte sie sich ein Kind und jetzt hat es nach einer künstliche Befruchtung endlich geklappt. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch die Schwangere ist völlig verunsichert. Jede Veränderung, die sie an ihrem Körper wahrnimmt, beunruhigt sie. Ist das normal in den ersten Wochen? Oder geht es dem Kind nicht gut? Bis zum Arzttermin sind es noch 4 Wochen, deshalb wendet sie sich über das Portal der Mailberatung an die Schwangerschaftsberatung der Caritas. Dort kann sie alle ihre Fragen und Ängste loswerden und mit der Beraterin klären, wie die ersten Anzeichen ihrer Schwangerschaft zu verstehen sind und ob sie Hinweise auf eine Gefährdung des Kindes geben. In mehreren Kontakten wird sie so durch die Wartezeit bis zum Arzttermin begleitet und gewinnt allmählich Vertrauen in die neue Situation.
Nicht nur Firmen und Schulen stehen im Moment vor der Herausforderung, neue Wege des Lernens und Arbeitens auszuprobieren. Auch Beratungsstellen und andere soziale Einrichtungen bearbeiteten in den letzten Wochen aus der Not heraus vor allem telefonisch oder per Mail die Anfragen ihrer Klienten. Auch wenn nun wieder mehr persönliche Gespräche möglich werden, bleibt doch die Erfahrung, dass Onlineberatungen durchaus auch Vorteile haben und künftig weiter eine Rolle spielen werden. Die Schwangerenberatungsstelle der Caritas macht diese Erfahrung schon seit einigen Jahren. Über ein sicheres Portal können Schwangere eine Mail mit allen ihren Anliegen schreiben und erhalten innerhalb von 48 Stunden eine Antwort von eine Beraterin. Ein Postleitzahlenfilter hilft, dass an die Klienten nach den ersten Mailkontakten wohnortnah Hilfe vermittelt werden kann. Nicht selten bleibt aber auch der Online-Kontakt durch die Schwangerschaft hindurch bestehen, wenn immer wieder neue Fragen auftauchen. „Vor allem Mädchen und Frauen zwischen 15 und 35 Jahren nutzen diesen schnellen Weg, an Informationen zu kommen und Sorgen anzusprechen“, schildert Carolin Heinz als eine der Beraterinnen ihre Erfahrungen. „Ihnen ist das Medium vertraut und sie gehen auch gerne in den Chatroom, der einmal in der Woche einen noch schnelleren Austausch ermöglicht“. Das ist auch einer der Vorteile dieser Beratungsform, Betroffene können schnell, von überall und zu jeder Zeit Informationen erhalten oder Sorgen loswerden und dabei erst einmal anonym bleiben. Ob Beziehungsprobleme, Ängste oder finanzielle Sorgen bis hin zu der Frage, wie das überhaupt gehen kann mit einem Kind – die Schwangere findet schnell eine erste Entlastung. Für die Beraterinnen ist gerade das aber auch die Herausforderung. „Man muss manchmal ganz schön zwischen den Zeilen lesen und es fehlen die körpersprachlichen Signale wie Gestik, Mimik oder Tonfall, um die Klientin richtig zu verstehen und ihre Situation einschätzen zu können,“ so Angelika Holub-Salerno, die von Beginn an in die Onlineberatung eingestiegen ist. Beide Beraterinnen sehen für die Zukunft eine große Chance im sogenannten „Blenden Counceling“, einer Mischung aus Online- und persönlicher Beratung. Und weil die Erfahrungen so positiv sind, absolvieren nun auch die Kollegen aus anderen Diensten im Caritas-Zentrum die erforderliche Online-Schulung. „Ganz sicher werden wir den persönlichen Kontakt zu den Menschen, die unsere Hilfe suchen, immer vorziehen, so das Resümee von Sabine Stövhase, der Leiterin des Caritas-Zentrums, „aber wir sind im Moment ganz besonders froh, diese neuen Wege zusätzlich nutzen zu können.“
Info:
Über das sichere Portal www.beratung.caritas.de kann die Mail- und Chatberatung für viele Lebensbereiche genutzt werden.
PM Caritas Region Fils-Neckar-Alb