Offener Brief der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen an Landesregierung übergeben – Gesprächszusage von Minister Lucha

Über 300 Gremien betrieblicher Interessenvertretungen aus Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens in Baden-Württemberg hatten in der vorletzten Woche an die Landesregierung einen offenen Brief mit der Forderung nach einer Anerkennung der Leistungen in der Krise in Form einer Prämie und einer Aufwertung der Berufe, sowie grundsätzlichen Forderungen für eine Neuausrichtung des Gesundheits- und Sozialwesens gerichtet. Mit den von der Landesregierung gegebenen Antworten waren die betrieblichen Akteure alles andere als zufrieden. Deshalb haben sie heute vor dem Neuen Schloss das Schreiben nochmals persönlich an Sozialminister Lucha übergeben.

Irene Gölz, ver.di Landesfachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales, sagte bei der Übergabe: „Wir anerkennen, dass das Land den noch ausstehenden Anteil an der Finanzierung der Prämie für die Beschäftigten in der Altenpflege übernommen hat. Doch wir haben klare und berechtigte Forderungen sowohl für die Beschäftigten als auch für eine bedarfsorientierte Neuausrichtung des Sozial- und Gesundheitswesen gestellt, auf die wir klare Antworten erwarten. Die chronischen Leiden unseres Sozial- und Gesundheitssystems wie beispielsweise die Auswirkungen der Finanzierung nach Fallpauschalen in den Krankenhäusern müssen auf die Tagesordnung. Die Ökonomisierung des Gesundheits- und Sozialwesens muss in eine Politik überführt werden, die sich an den tatsächlichen Bedarfen der Menschen orientiert. Darüber muss nun endlich eine ersthafte Debatte beginnen. Auch damit wir bei einer drohenden zweiten Welle besser aufgestellt sind. Wir begrüßen, dass sich die Landesregierung diesem Austausch seit heute nicht mehr grundsätzlich entziehen will.“

Lucha entschuldigte sich bei der Übergabe dafür, dass der Dialog mit den Beschäftigten und ver.di in den vergangenen Wochen in der Pandemie nicht stattgefunden hatte, und kündigte eine Einladung zu einem ausführlichen Gespräch über die Forderungen an. ver.di wertet dies als wichtigen ersten Schritt.

Offener Brief und aktuelle Unterstützerliste:

https://gesundheit-soziales-bawue.verdi.de/themen/nachrichten/++co++ae763680-8aa8-11ea-85c6-001a4a160119

 

ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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