251 Habilitationen im Jahr 2017 – 57 % der Habilitationen entfielen auf die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften

Im Jahr 2017 wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes 66 Wissenschaftlerinnen und 185 Wissenschaftler an Hochschulen in Baden-Württemberg habilitiert. Erhoben wurden alle Neuhabilitierten (ohne Umhabilitationen), für die das Habilitationsverfahren bis zum 31.12.2017 abgeschlossen war. Im Jahr 2016 betrug die Gesamtzahl der Habilitationen 259. Bis zum Jahr 2002 (407) war die Anzahl der Habilitationen stetig gestiegen, in den Folgejahren war trotz Sprüngen in einzelnen Jahren tendenziell ein Rückgang zu beobachten.

Der Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften war auch 2017 mit 144 Habilitationen (57 %) Spitzenreiter. Mit deutlichem Abstand folgten die Fächergruppen Geisteswissenschaften mit 31 Habilitationen (12 %) und die Mathematik/Naturwissenschaften (28 Habilitationen, 11 %). Über alle Fächergruppen hinweg betrug der Frauenanteil 26 % und lag damit einen Prozentpunkt höher als im Vorjahr. Nahezu ausgewogen war das Geschlechterverhältnis in der Fächergruppe Geisteswissenschaften (Frauenanteil: 48 %). In der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin habilitierte 2017 keine Frau. Die Habilitierten waren im Durchschnitt 40,7 Jahre alt (Altersdurchschnitt 2016: 41,3 Jahre). Nur an den Universitäten Heidelberg, Hohenheim und Karlsruhe lag der Altersdurchschnitt bei knapp unter 40 Jahren. Der jüngste Habilitand war ein Dreißigjähriger (Lehr- und Forschungsbereich: Klinisch-Theoretische Humanmedizin), der älteste ein Fünfundsiebzigjähriger (Lehr- und Forschungsbereich: Wirtschaftswissenschaften). 10 % der im Jahr 2017 Habilitierten besaßen einen ausländischen Pass. Von den 24 Habilitanden mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit stammten 15 aus der Europäischen Union.

31 % der Habilitanden erwarben ihre Qualifikation an der Universität Heidelberg (77), gefolgt von der Universität Tübingen (57) mit einem Anteil von 23 % und der Universität Freiburg (44) mit einem Anteil von 18 %. Drei Habilitationen wurden an einer Pädagogischen Hochschule abgelegt, alle weiteren wurden an einer Universität abgeschlossen. 76 % der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren zum Zeitpunkt der Habilitation an der Hochschule beschäftigt. Davon war knapp ein Viertel (23 %) auf Dauer beschäftigt und gut drei Viertel (77 %) hatten eine Beschäftigung auf Zeit.

Tabelle 1

Habilitationen an Hochschulen in Baden-Württemberg seit dem Jahr 2000 nach Geschlecht
Jahr Habilitationen
insgesamt davon Anteil Frauen
Männer Frauen
Anzahl %
Datenquelle: Statistik der Habilitationen.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

2000 346 280 66 19
2001 352 297 55 16
2002 407 343 64 16
2003 340 274 66 19
2004 378 298 80 21
2005 307 248 59 19
2006 314 243 71 23
2007 311 247 64 21
2008 296 224 72 24
2009 271 220 51 19
2010 301 230 71 24
2011 254 195 59 23
2012 270 203 67 25
2013 263 189 74 28
2014 266 201 65 24
2015 294 199 95 32
2016 259 195 64 25
2017 251 185 66 26

Tabelle 2

Habilitationen an Hochschulen in Baden-Württemberg im Berichtsjahr 2017
Hochschule Habilitationen
insgesamt davon Anteil Frauen
Männer Frauen
Anzahl %
Datenquelle: Statistik der Habilitationen.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

Universität Heidelberg 77 57 20 26
Universität Tübingen 57 40 17 30
Universität Freiburg i.Br. 44 34 10 23
Universität Ulm 23 16 7 30
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 20 19 1 5
Universität Konstanz 9 5 4 44
Universität Stuttgart 8 6 2 25
Universität Mannheim 6 2 4 67
Universität Hohenheim 3 3
Pädagogische Hochschule Karlsruhe 2 2
Pädagogische Hochschule Weingarten 1 1 100
Zeppelin Universität Friedrichshafen (Priv. H.) 1 1

Tabelle 3

Habiltationen an Hochschulen in Baden-Württemberg im Berichtsjahr 2017 nach Fächergruppen
Fächergruppe Habilitationen
insgesamt davon Anteil Frauen
Männer Frauen
Anzahl %
Datenquelle: Statistik der Habilitationen.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

Geisteswissenschaften 31 16 15 48
Sport 4 3 1 25
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 26 18 8 31
Mathematik, Naturwissenschaften 28 22 6 21
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 144 112 32 22
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 4 4
Ingenieurwissenschaften 14 10 4 29

Hinweis

Hinweis: Die Habilitation bildet in Deutschland die höchstrangige akademische Prüfung, in der herausragende Leistungen in wissenschaftlicher Forschung und Lehre nachzuweisen sind. An Universitäten und gleichgestellten Hochschulen war sie bis Ende des 20. Jahrhunderts in den meisten Fächern Regelvoraussetzung für die Berufung zur Professur. Mit der 2002 in Deutschland eingeführten Juniorprofessur ist die Möglichkeit, ohne Habilitation zur Professorin bzw. zum Professor an einer Universität berufen zu werden, erweitert worden. Dieser Qualifikationsweg konkurriert mit der Habilitation.

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

 

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