Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Gebhardt in den Alb Fils Kliniken – Fachkräftemangel in der Pflege und im ärztlichen Dienst

Um aktuelle gesundheitspolitische Herausforderungen ging es bei einem Besuch des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Gesundheit, Dr. Thomas Gebhart MdB (CDU), in den ALB FILS KLINIKEN. Der Meinungsaustausch kam auf Vermittlung von Kreisrätin Susanne Prinz und des Bundestagsabgeordneten Hermann Färber zustande. Dabei ging es um drängende Fragen wie den Fachkräftemangel in der Pflege und im ärztlichen Dienst, die Verzahnung ambulanter und stationärer Strukturen, die Förderkriterien des Strukturfonds sowie die Auswirkungen der seit Anfang des Jahres geltenden Pflegepersonaluntergrenzen. Auch das Pflegepersonalstärkungsgesetz und das Pflegeberufereformgesetz waren Gegenstand der Erörterungen.

Staatsekretär Dr. Gebhart zeigte sich vor allem auch vom Neubauprojekt der ALB FILS KLINIKEN beeindruckt: „Ein Klinikneubau in dieser Größenordnung ist angesichts der aktuellen Investitionsförderung für einen Landkreis als Träger keine Selbstverständlichkeit. Denn grundlegende gesundheits- und gesellschaftspolitische Trends stellen heute vor allem auch die Krankenhäuser vor immer neue Herausforderungen.“ Landrat Edgar Wolff betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer hochmodernen Gesundheitsversorgung für den Landkreis als eines der zwölf zentralen strategischen Themen: „Für uns ist es wichtig, unsere Attraktivität gerade auch in der Medizin unter Beweis zu stellen.“

Für den Medizinischen Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, Dr. Ingo Hüttner, stand vor allem die Frage der Einhaltung der seit Anfang des Jahres geltenden Pflegepersonalunter-grenzen im Fokus. „Solange der Fachkräftemangel bundesweit anhält, bedeutet dies eine Limitierung der Kapazitäten mit der Konsequenz, Betten unter Umständen zeitlich begrenzt schließen zu müssen.“ Er forderte, die Sanktionen bei Nichteinhaltung der Untergrenzen abzuschwächen. Erst wenn ausreichende vor- und nachstationäre Strukturen zur Verfügung stünden, könnten Sanktionen falls erforderlich ein Regulativ bilden. Die Geschäftsführende Direktorin Pflege- und Patientenmanagement, Margit Hudelmaier, beschrieb die aktuelle Praxis als ein tägliches Neujustieren der Pflegebesetzung der Stationen. Dr. Hüttner: „Aufgrund der Erfahrungen in der täglichen Praxis sollte aus unserer Sicht auch die geplante Ausweitung der Untergrenzen über weitere Fachabteilungen eingestellt werden, bis die Ergebnisse einer bundeseinheitlichen Bedarfsberechnung vorliegen.“ Auch MdB Färber sprach sich mit Blick auf den Fachkräftemangel für mehr Flexibilität und die Steigerung der Attraktivität der Pflegeberufe aus. „Die neu beschlossenen Gesetze, wie bspw. das Pflegepersonalstärkungsgesetz oder das Pflegeberufereformgesetz waren ein wichtiger erster Schritt zur Verbesserung des Arbeitsalltags der Pflegekräfte. Im nächsten Schritt müssen wir nun durch Gespräche mit der Medizin und Pflege erörtern, wo noch Problemstellungen in der praktischen Umsetzung sind – und diese dann bestmöglich lösen“, führt der CDU-Parlamentarier Färber weiter aus.

Als grundlegend wurde in der Diskussion auch eine Finanzierungs- und Planungssicherheit angemahnt, wie ab dem kommenden Jahr die Personalkosten im Pflegebereich vergütet werden. Denn ab 2020 werden diese außerhalb des DRG-Systems geführt, und es ist bis dato noch unklar, wie diese ausfällt. Dr. Hüttner: „Eine langfristig angelegte und verlässliche Planung ist für die Krankenhäuser so aktuell nicht möglich.“

Auch bei der Sicherstellung der wohnortnahen medizinischen Versorgung wurde in der Runde Handlungsbedarf gesehen. Hier gelte es, sektorenübergreifende Versorgungsformen weiter auszubauen und den Kliniken den Zugang auf den ambulanten Markt zu vereinfachen. Dr. Hüttner: „Es fehlen Ärzte, um Arztsitze besetzen zu können, mit gravierenden Folgen für die Patientenversorgung.“

Foto: Meinungsaustausch über aktuelle gesundheitspolitische Herausforderungen (v.l.): Susanne Prinz, Patientenmanagerin der ALB FILS KLINIKEN und Mitglied im Kreistag, Landrat Edgar Wolff, Bundestagsabgeordneter Hermann Färber, Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart, Dr. Ingo Hüttner, Medizinischer Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN und Margit Hudelmaier, Pflegedirektorin der ALB FILS KLINIKEN; Foto: ALB FILS KLINIKEN

 

PM ALB FILS KLINIKEN GmbH

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