SWR-Messungen bestätigen: Es ist vielfach zu laut

Zu den ersten Ergebnissen der SWR-Messungen im Rahmen des SWR-Themenschwerpunkts Lärmschutz erklärte der Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung, Thomas Marwein: „Ich finde es klasse, dass sich der SWR dazu entschieden hat, einen Themenschwerpunkt Lärm heraus zu bringen. Lärmschutz ist wichtig und geht alle etwas an. Lärm muss auch in der Öffentlichkeit sehr viel stärker thematisiert werden!

Als Lärmschutzbeauftragter weiß ich, dass es einen dringenden Handlungsbedarf beim Lärmschutz gibt. Dies bestätigen auch die ersten Ergebnisse der Messungen des SWR. In Baden-Württemberg schöpfen wir die bestehenden Handlungsmöglichkeiten bereits weitgehend aus, so zum Beispiel mit Tempo 30 oder Tempo 40 in Ortsdurchfahrten oder mit lärmarmen Straßenbeläge innerorts. Eine Herausforderung für den Lärmschutz in Städten ist aber die zunehmende Verdichtung. Planungen sind dann zukunftsfähig, wenn sie den Menschen gerecht werden und darauf achten, keine neuen Lärmprobleme entstehen zu lassen. Im Nachhinein kann hier kaum mehr Abhilfe geschaffen werden.“

Der Lärmschutzbeauftragte sprach sich für eine Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten zum Schutz vor Lärm aus, denn: „Viel zu häufig stoßen wir im Lärmschutz an Grenzen – beispielsweise dann, wenn zu viele zu laute Fahrzeuge auf einer Straße unterwegs sind. Aus diesem Grund müssen unsere Handlungsmöglichkeiten erweitert werden. So brauchen wir dringend eine rechtliche Verpflichtung zum Lärmschutz an bestehenden Straßen und eine Berücksichtigung der Mehrfachbelastung durch mehrere Straßen.“

Auch der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel beziehungsweise Einschränkungen beim Autoverkehr helfen, Lärm nachhaltig zu bekämpfen. Marwein: „Hier darf es keine Denkverbote geben!“ Umweltfreundliche Verkehrsmittel seien in diesem Sinne neben Fuß, Rad und Öffentlichen Verkehrsmitteln auch Elektrofahrzeuge.

 

Hintergrund:

Mit der Berufung eines Lärmschutzbeauftragten nimmt das Land eine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet ein. Kein anderes deutsches Bundesland verfügt über ein solches Amt. Ziel ist es, dem Lärmschutz mehr Gewicht in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion zu verleihen und auch im Bund die rechtlichen Grundlagen für die Vermeidung von Geräuschemissionen zu schaffen.

 

 

PM Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

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