Unter dem Motto „Vorbeugen. Schützen. Impfen.“ steht die jährliche Europäische Impfwoche der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die seit 2005 in der Europäischen Region veranstaltete Impfwoche soll das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung von Impfmaßnahmen stärken. Die diesjährige 14. Europäische Impfwoche ist als Teil der Weltimpfwoche unter dem Motto „Protected Together, Vaccines Work – Gemeinsam geschützt. Impfungen wirken“ eingebettet.
Gesundheitsminister Manne Lucha appellierte anlässlich der Impfwoche am Mittwoch (24. April) in Stuttgart daran, den eigenen Impfstatus zu überprüfen: „Impfungen zählen nach wie vor zu den wichtigsten und wirksamsten Präventionsmaßnahmen der Medizin.“ In Baden-Württemberg liege die Impfquote vor allem bei Masern weit unter den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 95 Prozent für die zweite Masernimpfung. „Die Zahlen sind alarmierend. Wir dürfen keine wertvolle Zeit mehr verlieren, sondern müssen nun intensiv mit allen Akteuren prüfen, wie wir die Impfquote zum Schutz der Bevölkerung wieder erhöhen können. Beim Thema Gesundheitsschutz darf es keine Denkverbote geben“, sagte Minister Lucha hinsichtlich der aktuellen Diskussion um die Einführung einer Impflicht für Masern.
„Erkrankungen wie Masern sind extrem ansteckend. Leider werden Masern in der Bevölkerung häufig unterschätzt, dabei kann die Krankheit schwerwiegende Folgen haben. So sind beispielsweise in Baden-Württemberg im Jahr 2019 bereits 60 Personen an Masern erkrankt“, erklärt die Präsidentin des Landesgesundheitsamtes, Dr. Karlin Stark.
Um zukünftige Ausbrüche und die Weiterverbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern, müssen Impfungen im empfohlenen Alter durchgeführt und zum Teil in regelmäßigen Zeitabständen aufgefrischt werden. Durch Impfungen vermeidbare Infektionskrankheiten können in allen Altersgruppen auftreten – so sind aktuell fast 50 Prozent der Masernerkrankten in Baden-Württemberg über 18 Jahre alt.
Bei Impfungen auf dem neuesten Stand zu bleiben schützt nicht nur die eigene Person, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld. „Jeder sollte regelmäßig den persönlichen Impfstatus überprüfen. Impfungen beugen außerdem nicht nur den sogenannten Kinderkrankheiten vor, sondern sollten auch im Erwachsenenalter nachgeholt und aufgefrischt werden“, so Dr. Stark.
Hintergrundinformationen:
In jedem Jahr begeht die Europäische Region der WHO die Europäische Impfwoche (EIW), um für Impfmaßnahmen als entscheidende Voraussetzungen für Krankheitsprävention und den Schutz von Menschenleben zu werben. Die Zielsetzung der diesjährigen Kampagne, die von 24. bis 30. April 2019 läuft, besteht darin, das Bewusstsein für den Nutzen von Impfungen zu schärfen. Informationen sind auf der WHO-Seite abrufbar.
Zur letztjährigen Europäischen Impfwoche wurde durch Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha das Vorhaben der Gründung einer Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAG) in Baden-Württemberg bekanntgegeben. Ende März 2019 tagte die LAG mit zahlreichen Vertretern aus Organisationen und Institutionen, die direkt oder indirekt eine wichtige Rolle bei der Impfaufklärung innehaben. In dieser Auftaktveranstaltung wurden Hindernisse bei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR), Humane Papillomviren (HPV) sowie Impfungen bei medizinischem Personal zum Schutz der Patienten thematisiert. Das Ziel der LAG ist es, die Impfhindernisse in Baden-Württemberg zu identifizieren und Lösungsansätze zu erarbeiten.
PM Regierungspräsidium Stuttgart