„Das Straßennetz in Baden-Württemberg wird weiter konsequent saniert und ertüchtigt. Die Mittel dafür werden effektiv eingesetzt“, teilte Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag in Stuttgart zum Sanierungsprogramm 2019 für die Straßeninfrastruktur im Land mit. „Wir folgen weiter dem Prinzip Erhaltung und Sanierung vor Aus- und Neubau von Straßen“, unterstrich Minister Hermann.
Rund 515 Millionen Euro plant die Landesstraßenbauverwaltung dafür im laufenden Jahr 2019 ein. Aufgrund des Erhaltungsprogramms 2017 – 2019 an Bundesstraßen und des Erhaltungsprogramms 2017– 2020 an Landesstraßen ist sichergestellt, dass sich die Maßnahmen streng am Bedarf orientieren. Die Laufzeiten der beiden Erhaltungsprogramme wurden an den Rhythmus angepasst, in welchem der Zustand der Straßen alle 4 Jahre an den Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen erfasst wird. Die Programme dienen auch als Maßstab für die bedarfsgerechte Verteilung der Haushaltsmittel auf die vier Regierungspräsidien und sind maßgebender Leitfaden bei der Festlegung der jährlichen Sanierungsbauprogramme.
„Dieses Vorgehen hat sich in den letzten Jahren sehr bewährt“, betonte Minister Hermann. „Zur Beseitigung der Defizite in der Straßeninfrastruktur wurde ein guter Weg eingeschlagen, den es konsequent weiterzuverfolgen gilt. Die Aufstockung der Sanierungsmittel im Landesstraßenbau hat und wird weiterhin wesentlich zur Erreichung der Ziele beitragen.“
Sanierung der Bauwerke, insbesondere der Brücken, hat hohen Stellenwert
„Auch im Jahr 2019 läuft die Sanierung der Bundesfern- und Landesstraßen auf Hochtouren weiter. Insgesamt werden landesweit mehr als 300 neue Maßnahmen umgesetzt“, sagte Minister Hermann. An den Bundesfernstraßen werden voraussichtlich rund 370 Millionen Euro und an den Landesstraßen rund 145 Millionen Euro in den Erhalt der Straßeninfrastruktur investiert. „Auch in diesem Jahr werden die Bauwerke wieder eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Infrastruktur einnehmen“, erläuterte der Verkehrsminister.
Beispielprojekte:
Größere Maßnahmen an Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen aus dem Sanierungsprogramm 2019:
Fahrbahndeckenerneuerungen:
Die Fahrbahndeckenerneuerung Bergwald I im Zuge der A 8 kurz vor dem Autobahndreieck Karlsruhe wird im 24 h-Betrieb erfolgen und beinhaltet hierbei auch vorbereitende Maßnahmen für die Telematik. Dabei finden die Verkehrssicherung, die Herstellung der Betonfahrbahn und die Fugenarbeiten rund um die Uhr statt. Die Gesamtkosten liegen bei rund 15 Millionen Euro. Die Bauzeit ist zwischen Mai und Ende Oktober 2019 vorgesehen.
Im Zuge der A 5 findet im Bereich der Anschlussstelle Lahr in beiden Fahrtrichtungen die Fahrbahndeckenerneuerung Lahr statt. Die Umsetzung läuft seit Februar und soll bis November 2019 abgeschlossen sein. Die Kosten betragen rund 14,0 Millionen Euro.
Auf der A 6 werden zwischen Bretzfeld und Öhringen mit der Fahrbahndeckenerneuerung Möhrig sowie der Fahrbahndeckenerneuerung Bitzfeld in beiden Fahrtrichtungen Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Die Fahrbahndeckenerneuerung Möhrig wird dabei in Fahrtrichtung Weinsberg umgesetzt und umfasst auch den Einbau einer Gussasphaltdeckschicht auf einer Fläche von rund 100.000 Quadratmetern. Die Gesamtkosten betragen rund 7,0 Millionen Euro.
Im Zuge der B 313 findet zwischen Wörthbrücke und der K 1220 auf einer Länge von rund 2,2 km eine Erneuerung der Fahrbahndecke statt. Die Kosten betragen rund 4,0 Millionen Euro.
Im Zuge der L 404 wird zwischen Bad Rippoldsau-Schapbach und Freudenstadt auf einer Länge von rund 11,0 Kilometern die Fahrbahndecke erneuert. Die Kosten betragen rund 3,5 Millionen Euro.
Auf der L 1016 findet zwischen Stuttgart-Plieningen und Stuttgart-Sillenbuch auf einer Länge von rund 4,2 km eine Fahrbahndeckenerneuerung statt. Die Kosten betragen rund 2,4 Millionen Euro.
Erhaltungsmaßnahmen an Bauwerken:
Im Virngrundtunnel im Zuge der A 7 werden in den beiden jeweils 470 m langen Tunnelröhren Erhaltungsmaßnahmen zur Nachrüstung, Sanierung der Innenschale sowie Erneuerung der Betriebstechnik mit Gesamtkosten in Höhe von rund 12,3 Millionen Euro umgesetzt.
Die Gumpenbachbrücke in Kornwestheim im Zuge der B 27 wird durch einen Neubau ersetzt. Die Herstellung erfolgt in Seitenlage mit anschließendem Querverschub. Der Baubeginn ist für Ende 2019 vorgesehen. Die Kosten betragen rund 20,6 Millionen Euro.
Der Tunnel Gernsbach im Zuge der B 462 wird insbesondere durch den Bau von Rettungstreppenhäuser nachgerüstet. Der Baubeginn ist im Herbst 2019 vorgesehen. Die Kosten betragen rund 17,0 Millionen Euro.
Die Rheinbrücke in Speyer im Zuge der B 39 wird saniert. Die Erhaltungsmaßnahmen haben Anfang 2019 begonnen. Die Umsetzung ist bis Anfang 2021 vorgesehen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 12,0 Millionen Euro.
Die Brücke über die Bahn in Göppingen-Faurndau im Zuge der B 297 wird durch einen Neubau ersetzt. Der Kostenanteil des Bundes beträgt rund 10,1 Millionen Euro.
Maßnahme zur Hangsicherung:
Im Zuge der L 380 findet in diesem Jahr die Hangsicherung Eninger Steige statt. Die Kosten betragen rund 1,3 Millionen Euro.
Das Sanierungsprogramm 2019 beinhaltet zudem wieder Maßnahmen an Autobahnen, bei denen die Gefahr des Auftretens von Hitzeschäden – den sogenannten Blow-ups – besteht. Im Zuge der A 81 werden bei drei Autobahnabschnitten die
Betonfahrbahnen entspannt bzw. durch eine Fahrbahndeckenerneuerung vor
Hitzeschäden geschützt:
- Richtungsfahrbahn Würzburg zwischen Tunnel Hölzern und Anschlussstelle
Möckmühl - Richtungsfahrbahn Würzburg zwischen Anschlussstelle Osterburken und
Anschlussstelle Boxberg - Richtungsfahrbahn Heilbronn zwischen Anschlussstelle Möckmühl bis kurz hinter Anschlussstelle Neuenstadt
In 2019 werden somit keine hitzebedingten Geschwindigkeitsreduzierungen im Zuge der A 81 mehr erforderlich.
Rückblick auf das Erhaltungsprogramm 2018
Bei den Bundesfernstraßen wurden im Jahr 2018 rund 70 Kilometer Richtungsfahrbahnen und 13 Bauwerke (etwa Brücken, Stütz- und Lärmschutzwände) an Autobahnen sowie 223 Kilometer Fahrbahnen und 61 Bauwerke an Bundesstraßen saniert. Darunter fallen beispielsweise die Fahrbahndeckenerneuerungen Kappel und
Ettlingen West im Zuge der A 5.
Allein rund 120 Millionen Euro flossen im Jahr 2018 in den Erhalt der Landesstraßen. So wurden mit dem Erhaltungsprogramm 2018 insgesamt 209 Kilometer Fahrbahnen und 37 Bauwerke an Landesstraßen saniert.
Darunter fallen beispielsweise Fahrbahndeckenerneuerungen zwischen Leimen und Gaiberg im Zuge der L 600, die Ufermauer bei Lautenhof inkl. der OD Wildbad im Zuge der L 351 für rund 2 Millionen Euro sowie der Ersatzneubau der Brücke über die Rheintalbahn bei Riegel im Zuge der L 113 für rund 3,3 Millionen Euro.
201904_Erhaltungsprogramm 2019 RPS
PM Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg