Größte Mobilitätsstudie liefert auch Daten für Baden-Württemberg – Wandel im Verkehrsverhalten wird bundesweit detailliert erfasst

Aktuelle Daten für die Verkehrsplanung von morgen erhebt die Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD 2016), die im Auftrag des Bundes startet.

Das Land erfragt im Rahmen der Studie zusätzliche Daten als wissenschaftliche Grundlage für die Mobilitätspolitik in Baden-Württemberg. Verkehrsminister Hermann sagte dazu am Donnerstag,
09. Juni 2016, in Stuttgart: „Aktuelle und belastbare Daten zur Mobilität und zum Verkehrsverhalten sind rar gesät. Bei der jetzt startenden Mobilitätsstudie sind die Erfahrungen aller Verkehrsteilnehmer wichtige Hinweise für die zukünftige Verkehrspolitik. Auch in Baden-Württemberg werden in den kommenden Wochen Haushalte zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Machen Sie mit! Ihre Anregungen sind unsere Datengrundlage für die Planung von morgen.“

Die Befragung führt das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft, Bonn, für die Studie Mobilitätsstudie durch. Bis Ende Juni 2017 werden bundesweit rund 135.000 Haushalte befragt. Die Untersuchung ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), einiger Bundesländer, Städte und Gemeinden sowie zahlreicher regionaler Verkehrsverbünde und -betriebe.

Auch das Land Baden-Württemberg ist mit eigenen Mitteln an der Untersuchung beteiligt, um für das Landesgebiet eine bessere Datenqualität zu erreichen. Neben dem Land engagieren sich zudem die Stadt Ludwigsburg, die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), der Landkreis Tübingen, der Bodenseekreis, der Landkreis Lörrach, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und der Verband Region Rhein-Neckar als Auftraggeber für Vertiefungsstichproben auf ihrem jeweiligen Gebiet.

Insgesamt werden dem gegenwärtigen Stand nach rund 14.000 Haushalte in Baden-Württemberg befragt. Baden-Württemberg erhebt zudem vergleichbare Verkehrsdaten für alle Großstädte im Land sowie zu drei Vergleichsräumen im ländlichen Raum.

Die seit Jahrzehnten etablierte und fortentwickelte Studie MiD stellt als größte Verkehrserhebung in Deutschland nicht nur bundesweit, sondern auch in Baden-Württemberg eine wichtige Grundlage der Verkehrsplanung dar. Sie zeigt beispielsweise, wie sich die Wege der Baden-WürttembergerInnen auf die verschiedenen Verkehrsmittel aufteilen (der sog. Modal Split), wie weit und zu welchem Zweck sie unterwegs sind, wie verbreitet schon Carsharing-Mitgliedschaften und Elektrofahrzeuge sind oder wie zufrieden die Fahrgäste mit der Verkehrssituation bei Bus und Bahn sind.

Dieses Wissen dient Politik und Verwaltung dazu, Steuergelder an den richtigen Stellen einzuplanen und die Rahmenbedingungen für eine effiziente und nachhaltige Mobilität zu gestalten. Ebenso ermöglichen die Daten der MiD die langfristige Beobachtung der Wirkungen verkehrlicher Maßnahmen. Informationen zum Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger sind dafür essentiell.

Die Auswahl der Haushalte für die Befragung erfolgt nach einem Zufallsverfahren. infas führt im ersten Schritt ein Haushaltsinterview durch. Danach werden alle Haushaltsmitglieder gebeten, an je einem Berichtstag ihre Wege zu erfassen.

 

Die Studie unterliegt den strengen Datenschutzbestimmungen für Umfrageforschung. Die Teilnahme ist freiwillig, und die Angaben der Befragten werden ausschließlich anonymisiert genutzt. Auf der Webseite www.mobilitaet-in-deutschland.de sind vertiefende Informationen zur Studie zu finden.

Ergänzende Hintergrundinformationen zur MiD

Mobilität in Deutschland (MiD) ist eine bundesweite Befragung von Haushalten zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie wurde bereits in den Jahren 2002 und 2008 erhoben. Jetzt (2016/17) wird die Mobilität in Deutschland erneut durchgeführt. Ergebnisse werden ab 2018 zur Verfügung stehen.

PM

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