Baden-Württemberg hat sich im Rahmen des Biodiversitätsstärkungsgesetzes klare Ziele zur Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel gesetzt. Von dem Ziel einer mindestens 40-prozentigen Reduktion bis zum Jahr 2030 sind wir noch sehr weit entfernt. Dass die FDP-Fraktion mit ihrem neuen Positionspapier Pflanzenschutz offenbar eigene Wahrheiten schaffen will und die Faktenlage ignoriert, kritisiert der NABU-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke: „Die Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zeigen im Gegensatz zum FDP-Papier klar: „Die Anzahl zugelassener Pflanzenschutzmittel lag zuletzt (Aug. 2024 mit Zahlen 2023) mit 1.047 auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Die Summe der Wirkstoffe bleibt seit Jahren nahezu konstant. Von einem ,starken Rückgang chemischer Wirkstoffe‘, wie von der FDP behauptet, kann also keine Rede sein“, so Goedecke.
Gleichzeitig belegen die Daten der LUBW: Ein Verbot giftiger Substanzen wirkt unmittelbar und senkt die Belastung des Grundwassers mit Schadstoffen. Zugleich sind heute noch Pestizide nachweisbar, die seit über 30 Jahren verboten sind. Neue Wirkstoffe sollten daher immer nach dem Vorsorgeprinzip und nicht nach wirtschaftlichen Interessen beurteilt werden, fordert der NABU. Damit die ausgebrachten Mengen sinken, sollte der gesetzlich vorgeschriebene integrierte Pflanzenschutz konsequent umgesetzt und stärker gefördert werden.
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PM NABU Baden-Württemberg