„Mit fünf Toten so verheerend wie seit Jahren nicht“: Deutsche Umwelthilfe zieht Böller-Bilanz

  • Krankmachende Feinstaubbelastung steigt in München auf stundenweise 714 µg/m³ und liegt damit 1.052 Prozent höher als während der Corona-Pandemie als Böller-Verkaufsverbot galt
  • Mindestens fünf Tote, zahlreiche Verletzte und teils dramatische Amputationsverletzungen
  • Medien melden erneut gezielten Beschuss von unbeteiligten Passanten und Einsatzkräften sowie hunderte Festnahmen
  • DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert Böllerverbot für kommenden Jahreswechsel – alle Menschen können sich Offenem Brief an Ministerin anschließen: www.duh.de/boellerfrei/

 

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zieht eine katastrophale Bilanz zum Neujahrsmorgen: Die Böllerei in der Silvesternacht führte erneut zu schwer verletzten und getöteten Menschen und Tieren, dem gezielten Beschuss mit Pyrotechnik und dramatischen Höchstwerten bei gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen. Insbesondere die Belastung mit krankmachendem Feinstaub schnellte in Deutschland in die Höhe. So lagen die Stundenwerte an der Messstelle Landshuter Allee in München mit erschreckenden 714 µg/m³ 1.052 Prozent oberhalb des letzten Corona-Jahrs als ein Verkaufsverbot für Böller herrschte. Die DUH geht zudem von tausenden teils schwer Verletzten aus, mindestens fünf Männer kamen laut Medienberichten ums Leben. Auch die Belastungen für die Umwelt durch verunreinigten Müll sind enorm.

Die DUH fordert deshalb endlich den Verkauf und die Benutzung von Pyrotechnik durch Privatpersonen an Silvester zu verbieten – so wie es im gesamten Rest des Jahres ohnehin bereits gilt. Unter www.duh.de/boellerfrei/ kann sich jede und jeder dem Offenen Brief an die Bundesinnenministerin mit mehr als 375.000 Unterschriften anschließen.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Erneut ist der Jahreswechsel für zahllose Menschen zu einer Nacht des Grauens geworden. Viele Eltern mussten in dieser Nacht ihre verletzten Kinder in die Notaufnahme bringen. Ich bitte alle Eltern, auch heute noch auf ihre Kinder zu achten, denn oft verletzen sich Kinder am Neujahrstag an den Augen, weil sich in den Überresten der vergangenen Nacht Bildgänger verstecken. Viele Vorerkrankte konnten durch die extreme Luftverschmutzung vor allem im Süden Deutschlands ihre Wohnung nicht verlassen und zahllose Menschen haben zuhause mit ihren panischen Tieren gelitten. Wir können nicht länger hinnehmen, dass all diese Menschen jedes Jahr aufs Neue so leiden. Die Aufgabe der neuen Bundesregierung wird es sein, endlich ein Böllerverbot für 2025 zu beschließen. Das fordern wir gemeinsam mit Polizisten, Ärzten und Tierschützern. Wir brauchen ein Böllerverbot für ein friedliches und gesundes neues Jahr.“

Hintergrund:

Insgesamt sind mittlerweile 35 Organisationen Teil des DUH-Bündnisses für ein Böllerverbot, darunter die Bundesärztekammer, der Deutsche Naturschutzring, die Gewerkschaft der Polizei und PETA Deutschland.

Link:

Offener Brief für ein Böllerverbot: www.duh.de/boellerfrei/

PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)

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