Greenpeace-Aktivist:innen protestieren mit Projektion gegen Netzwerktreffen der Gasindustrie – Studie zu Flüssiggas beleuchtet Risiken bei Verarbeitung und Transport

Greenpeace-Aktivist:innen demonstrieren in den frühen Morgenstunden mit einer Projektion gegen den “World LNG Summit” in Berlin und den weiteren Ausbau von Hafenanlagen für den Import von Flüssiggas (LNG) nach Europa. An die Fassade des Luxushotels Adlon haben sie den Slogan “Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge” projiziert. Die Umweltschützer:innen fordern einen schnellen Gasausstieg zum Schutz vor der Klimakrise. Im Hotel kommt die Gasindustrie und -lobby zu einem internationalen Vernetzungstreffen zusammen. “Auf ihrer Champagnerparty schmiedet die Gasindustrie Pläne, wie sie ihr zerstörerisches Geschäftsmodell möglichst lange aufrechterhalten kann. Für Menschen, die weltweit heute bereits unter der immer schneller voranschreitenden Klimakatastrophe leiden, ist das ein Schlag ins Gesicht. ”, sagt Mira Jäger, Energieexpertin von Greenpeace.

Sicherheitsrisiken entlang der gesamten Lieferkette von LNG

Neben den verheerenden Auswirkungen aufs Klima birgt die Nutzung von Flüssiggas eine ganze Reihe an Sicherheitsrisiken für Menschen und Umwelt. Im von Greenpeace beauftragten Report “Explosive Truths” analysiert die kanadische Denkfabrik Equal Routes 104 Unfälle, die sich bei der Verarbeitung, dem Transport und der Speicherung von Flüssiggas ereignet haben. Demnach mangele es branchenweit an ausreichenden Sicherheitsstandards im Umgang mit dem hochexplosiven Gas. Die Instandhaltung der Verarbeitungsanlagen werde aus Kostengründen oft vernachlässigt. So führte beispielsweise eine Gasexplosion infolge von Materialversagen an einem Kessel einer Anlage in Skikda (Algerien) 2004 zum Tod von 27 Menschen.

Da sich LNG-Anlagen zumeist in Küstennähe befinden, erhöhe sich zudem das Unfallrisiko durch Stürme oder Hochwasser – ein Risiko, das durch die Klimakrise noch verstärkt wird. “Wer heute noch in den Ausbau von Flüssiggas investiert, handelt fahrlässig. Wir müssen schnell aus Gas aussteigen. Sicherheit und Unabhängigkeit gibt es nur mit erneuerbaren Energien”, so Jäger.

Der World LNG Summit im Adlon findet noch bis zum 12. Dezember statt. Greenpeace ruft gemeinsam mit einem internationalen Bündnis von Umwelt- und Klimaschutzgruppen zu einer Demonstration am Dienstag, den 10. Dezember auf. Auf der Abschlusskundgebung werden Greenpeace und die Kasseler Gruppe KligK die “Dirty Lies Awards” verleihen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Mira Jäger, Tel. 0151-211 66104, mira.jaeger@greenpeace.org, oder Pressesprecherin Sonka Terfehr, Tel. 0175-589 1718, sonka.terfehr@greenpeace.org, Fotos erhalten Sie zeitnah hier.

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PM Greenpeace Deutschland e. V.

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