„Ich mache mir große Sorgen um den Wald in Baden-Württemberg. Die leichte Erholung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Wald im Klimawandel auf schwierige Zeiten zusteuert. Die etwas feuchtere Witterung der vergangenen Monate ist für den Wald nur eine kleine Verschnaufpause und keine Entwarnung. Trocken- und Hitzeperioden werden sich in Zukunft sicherlich weiter häufen und an Intensität zunehmen. Bäume erholen sich von diesen Extremereignissen nur sehr langsam. Treten solche Ereignisse regelmäßig auf, werden Bäume von Jahr zu Jahr schwächer und anfälliger für Folgeschäden, wie Krankheiten oder Insektenbefall“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.
Es sei grundsätzlich richtig, den Waldumbau weiter voranzutreiben und resilientere, naturnahe Mischwälder aufzubauen. Der NABU warnt aber davor, nun pauschal alte Bäume und Waldbestände abzuräumen, um sie durch jüngere zu ersetzen. Enssle dazu: „Alte Bäume leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Wald. Sie erhöhen die Präsenz von Nützlingen, pumpen Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben und stabilisieren damit das gesamte Ökosystem. Außerdem speichern sie große Mengen an Kohlenstoff. Auf alte Bäume und alte Waldbestände zu verzichten, wäre ein Himmelfahrtskommando für die Waldnatur.“
PM NABU Baden-Württemberg