Studie zur Lebenssituation queerer Menschen veröffentlicht

Das Land hat in einer Studie die Ergebnisse der Onlinebefragung „Bunt & Stark“ zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen sowie queeren Menschen in Baden-Württemberg veröffentlicht.

Wie geht es lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen – kurz LSBTIQ* – in Baden-Württemberg? Mit welchen Situationen sind sie im Alltag konfrontiert? Das und vieles mehr hat die FamilienForschung Baden-Württemberg mit der Onlinebefragung „Bunt & Stark“ im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg untersucht. Der Bericht mit den Ergebnissen (PDF) ist eine wichtige empirische Grundlage für den Weiterentwicklungsprozess des landesweiten Aktionsplans „Für Akzeptanz & gleiche Rechte“. Ein bedeutender Schritt dabei ist ein Beteiligungsworkshop am 20. September 2024 in Stuttgart.

„Die Studie zur Onlinebefragung queerer Menschen zeigt positive Entwicklungen hin zu mehr Gleichstellung queerer Menschen in Baden-Württemberg. Diese Basis für Respekt und Anerkennung bauen wir aus. Die heutige Veranstaltung führt alle Stakeholder zusammen und rundet die Beteiligungsphase ab“, so Staatssekretärin Dr. Ute Leidig.

Leben ohne Benachteiligungen und Diskriminierungen

Mit Unterzeichnung der Charta der Vielfalt 2012 und dem 2015 in Kraft getretenen Aktionsplan wollte die Landesregierung erreichen, dass jeder Mensch, ungeachtet seiner sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität, gesellschaftliche Achtung erfährt und sein Leben ohne Benachteiligungen und Diskriminierungen leben kann.

Im aktuellen Koalitionsvertrag haben die Regierungsfraktionen die Weiterentwicklung des Aktionsplans festgeschrieben. „Für eine passgenaue Weiterentwicklung brauchen wir verlässliche Daten. Mit der vorliegenden Studie erhalten wir einen guten Überblick, wie die Maßnahmen des Aktionsplans ‚Für Akzeptanz & gleiche Rechte‘ greifen und wie wir die Gleichstellung von LSBTIQ*-Menschen in den letzten rund zehn Jahren vorangebracht haben. Aber sie zeigen uns auch noch Bereiche auf, in denen mehr Schutz und Sensibilisierung vor Diskriminierung und Ausgrenzung notwendig ist. Darum müssen wir uns kümmern“, so Dr. Leidig weiter.

Beteiligungsworkshop zur Weiterentwicklung des Aktionsplans

Um die Weiterentwicklung passgenau und zielgerichtet in sämtlichen Lebensbereichen aufzusetzen – sei es in Kultur, Bildung, Wissenschaft und Freizeit, im Ländlichen Raum, in der Jugendarbeit, im Gesundheits- und Pflegesektor oder in der Arbeitswelt – holt die Landesregierung die Expertise aus der Community, von Vereinen und Verbänden, der Politik und Verwaltung ein. Dafür veranstaltet das Sozialministerium einen Beteiligungsworkshop mit über 100 Personen in Stuttgart.

Gemeinsam sollen in Panels nach den Handlungsbereichen des Aktionsplans konkrete Ziele und Maßnahmen erarbeitet und geschärft werden. „Für uns ist klar: Unsere Vielfalt macht das Land Baden-Württemberg stark. Daher entwickeln wir den Aktionsplan in zentralen Schwerpunkten weiter, um die aktuellen Themen und Bedarfe der Queerpolitik aufzugreifen und die Gleichbehandlung in Baden-Württemberg umfassend und nachhaltig voranzubringen“, so Dr. Leidig. „Als Staatssekretärin für Soziales, Gesundheit und Integration stehe ich entschieden dafür ein, dass wir alle in einer Gesellschaft zusammenleben können, die durch gegenseitige Achtung und Respekt füreinander geprägt ist – dies ist mir insbesondere vor der zunehmend angespannten gesellschaftlichen Debatte der letzten Jahre wichtig zu betonen“, so Dr. Leidig abschließend.

Onlinebefragung „Bunt & Stark“

Zur Entwicklung der Onlinebefragung „Bunt & Stark“ zur Lebenssituation queerer Menschen in Baden-Württemberg wurden im Sommer 2023 zusammen mit Expertinnen und Experten aus der Community fünf Themenschwerpunkte herausgearbeitet, die als besonders aktuell und herausfordernd wahrgenommen werden: Gesundheit, Diskriminierungserfahrungen, Gewalt und Hassverbrechen, Bildung und Familie. Der Fragebogen fokussierte folglich die unterschiedlichen Alltagskontexte und Erfahrungen von LSBTIQ*-Menschen in Baden-Württemberg und legte primär offen, wo und inwiefern das Ziel von Akzeptanz und gleichen Rechten noch nicht erfüllt ist.

Die Ergebnisse der Befragung werden in die aktuell anstehende Weiterentwicklung des Aktionsplans „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ einfließen und damit ganz konkret zu einer Verbesserung der Lebenssituation von queeren Menschen in Baden-Württemberg beitragen.

 

PM Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration

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