Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat heute seinen Erntebericht für die laufende Saison vorgestellt, der infolge von Wetterextremen deutlich geringere Erträge ausweist. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht fordert von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mehr Einsatz für Klimaanpassungen in der Landwirtschaft, statt erneut vor der Agrarlobby einzuknicken, die klimabedingten Ertragseinbrüchen mit mehr Chemie und Gülle auf den Äckern begegnen will:
“Die Klimakrise mit Starkregen und Extremtemperaturen schmälert die Ernten, bedroht bäuerliche Existenzen und gefährdet unsere sichere Lebensmittelversorgung. Doch wer klimabedingten Ernteausfällen mit noch mehr Pestiziden und Überdüngung begegnen will, dient den Interessen der Agrarindustrie. Diese will selbst aus der Klimakrise ein Geschäftsmodell machen.
Eine derart kurzsichtige Ertragsorientierung beschleunigt Naturzerstörung und Artensterben. Das ist nicht nur zynisch, sondern gefährlich. Denn der Verlust der biologischen Vielfalt trifft wiederum zuerst Bäuerinnen und Bauern. Der Minister für Landwirtschaft und Ernährung muss seinen Ankündigungen von mehr Klimaschutz jetzt auch Taten folgen lassen, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen und damit unseren Wohlstand zu bewahren. Dazu sollte eine Landwirtschaft gezielt gefördert werden, die widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen ist, etwa indem sie die Böden schonender bearbeitet oder vielfältiger bepflanzt, und beim Klimaschutz mit deutlichem Emissionsabbau vorangeht.”
PM Greenpeace Deutschland e.V.