Deutsche Umwelthilfe zum Agrarpaket: „Punktuelle Verbesserung für Klima, Artenschutz und landwirtschaftliche Betriebe – Abschaffung der ökologischen Ausgleichsflächen bleibt Rückschritt“

Der Bundestag hat heute das neue Agrarpaket beschlossen. Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):

Das Agrarpaket ist ein überfälliger Schritt zu mehr Klima- und Artenschutz – und zu einer Besserstellung der Landwirtinnen und Landwirte gegenüber dem marktmächtigen Lebensmittelhandel. Mit zwei neuen Ökoregelungen wird eine wichtige Förderlücke geschlossen: Milchviehbetriebe, die ihre Tiere auf der Weide halten, bekommen endlich mehr Geld für ihre Leistungen beim Umweltschutz und Tierwohl. Eine ähnliche Regelung bräuchte es jedoch für alle Betriebe, die wenig Tiere auf viel Weidefläche halten. Positiv ist, dass Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität in der Landwirtschaft besser vergütet werden sollen. Allerdings ist noch unklar, wie genau dies letztlich umgesetzt wird. Die in den letzten Wochen erfolgten Rückschritte bei Umweltstandards für die Landwirtschaft, darunter die Abschaffung verpflichtender ökologischer Ausgleichsflächen, lassen sich mit diesen Regelungen jedoch nicht aufwiegen. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass Abnehmer Verbote zum Schutz der Erzeuger nun nicht mehr umgehen können, indem sie einfach andere unfaire Handelspraktiken anwenden. Hier wird es darauf ankommen, das Gesetz konsequent anzuwenden und Umgehungsversuche entsprechend zu verfolgen. Um Landwirtinnen und Landwirte fair zu entlohnen und vor unfairen Handelspraktiken zu schützen, müssen jetzt weitere Maßnahmen folgen, wie ein Gebot des Kaufs zu kostendeckenden Preisen.“

PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)

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