NABU: Kernräume des Biotopverbunds als Schutzgebiete sichern

„Ziel erreicht – zumindest auf dem Papier. Der NABU freut sich, dass Baden-Württemberg auf dem Weg zum Biotopverbund das erste Etappenziel – zehn Prozent bis 2023 – erreicht hat. Diese Punktlandung darf aber nicht nur auf dem Papier der Biotopverbundpläne der Gemeinden stehen. Sie muss sich auch draußen in der Natur durch das Vorhandensein hochwertiger Biotope und Lebensräume wiederfinden. Dafür sollten die Kernräume des Biotopverbunds als Schutzgebiete gesichert werden. Die Verbundkorridore zwischen den Kernräumen sollten in den Flächennutzungs- und Regionalplänen planungsrechtlich verankert werden, so wie es das Biodiversitätsstärkungsgesetz vorsieht“, betont NABU-Artenschutzreferent Martin Klatt.

Für eine langfristige und dauerhafte Pflege der Flächen im Biotopverbund braucht es eine verlässliche Finanzierung durch das Land. „Am besten gelingt das, wenn die Flächen über die Programme des Vertragsnaturschutzes, wie die Landschaftspflegerichtlinie (LPR), betreut und gepflegt werden. Eine verlässliche Finanzierung der LPR durch das Land Baden-Württemberg ist dafür unerlässlich“, führt Klatt aus. „Ein Grund mehr, den Naturschutzhaushalt nicht zu kürzen, sondern weiter aufwachsen zu lassen.“

Der NABU lobt ausdrücklich die Arbeit der Biotopverbund-Botschafter und -Botschafterinnen bei den Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) in den Landreisen. Klatt betont: „Sie sind die Motoren der Umsetzung beim Biotopverbund. Eine personelle Verstetigung dieser Botschafterinnen und Botschafter wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, um den Biotopverbund nicht nur quantitativ auf dem Papier zu haben, sondern ihn auch qualitativ in der Fläche weiterzuentwickeln.“

Der Klimawandel zwingt viele Tierarten, ihren angestammten Lebensraum aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen zu verlassen. „Der Biotopverbund ist ein Netz der Lebensräume. Er ermöglicht es Tier- und Pflanzenarten, sich anzupassen, indem sie durch die Landschaft wandern und Partner für die Fortpflanzung finden. So können sie sich auch genetisch austauschen“, so Klatt. Wie wichtig das ist und wie eng Klimakrise und Naturschutz zusammenhängen, hat erst jüngst die Weltnaturschutzunion (IUCN) bei der Klimakonferenz in Dubai herausgestellt.

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/politik/162095/

Schreibe einen Kommentar