Fahrgastbeirat Baden-Württemberg begrüßt Qualitätsoffensive des Landes und erwartet dadurch konkrete Verbesserungen für die Fahrgäste

Auf der November-Sitzung des Fahrgastbeirates Baden-Württemberg stand die vom Land ausgerufene Qualitätsoffensive im Mittelpunkt. Die neu vom Land eingerichtete Aufgabe eines sog. Qualitätsanwalts bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) übernimmt Matthias Lieb, der bisherige Vorsitzende des Fahrgastbeirats. Er wurde bei der Sitzung vom Gremium und von Herrn Abteilungsleiter Gerd Hickmann aus dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg verabschiedet.

Im Rahmen der Sitzung des Fahrgastbeirats wurde von Seiten des Ministeriums der Aktionsplan Qualität im Schienenpersonennahverkehr mit seinen konkreten Maßnahmen vorgestellt. Der Fahrgastbeirat machte deutlich, dass die Anliegen der Fahrgäste und die Zufriedenheit der Kunden zentrales Element aller Überlegungen und Anstrengungen für Verbesserungen sein müssen. Insbesondere bei der Verbesserung der Kommunikation mit den Fahrgästen wird Potential gesehen, das einfach umzusetzen wäre. Mit klaren
Durchsagen, Echtzeit-Anzeigen und aktuellen Infos in der App könnte viel Unmut und Ärger vermieden werden. Auch insoweit werden große Erwartungen in den neuen Qualitätsanwalt gesetzt, damit sich hier qualitativ etwas verbessert.

Ein weiterer Dauerbrenner ist der Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen, der vom Fahrgastbeirat als unzureichend eingestuft wird. Sowohl das Angebot an sich, d.h. Zuverlässigkeit und Umfang, als auch die Ausschilderung und Betreuung durch das Servicepersonal sind nicht zufriedenstellend. Insbesondere für Personen mit Einschränkungen wie Sehbehinderungen, für Rollstuhlfahrer, aber auch für Eltern mit
Kinderwagen, ältere Menschen mit Gehhilfen und Fahrradfahrer sei das nicht hinnehmbar. Angesichts massiver Ausfälle von Bahnverbindungen aufgrund der -grundsätzlich sehr begrüßenswerten – laufenden Baumaßnahmen und Investitionen in ein besseres Schienennetz, fordert der Fahrgastbeirat, dass der SEV ein Mindestmaß an Zuverlässigkeit und Mindestkomfort für die Fahrgäste gewährleistet. Der aktuelle und künftig noch verstärkt zu erwartende Personalmangel ist zwar allen Beteiligten als große Herausforderung bekannt, darf jedoch nicht als Entschuldigung für ein Nachlassen der Bemühungen eines bessern Schienenpersonennahverkehrs dienen.

Information über den Fahrgastbeirat Baden-Württemberg:

Der Fahrgastbeirat für den vom Land Baden-Württemberg bestellten Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vertritt die Interessen der SPNV-Nutzer. Der Beirat ist ein beratendes Gremium und stellt das Bindeglied zwischen den Fahrgästen und dem Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger für den SPNV dar. Er ist unabhängig und kein Organ des Landes oder der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH
(NVBW).

PM NVBW – Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH Geschäftsstelle des FGB-BW

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