Heute hat das Europäische Parlament für das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) gestimmt. „Dies ist ein wichtiger erster Schritt für die Wiederherstellung von zerstörten Ökosystemen – auch in Baden-Württemberg“, kommentiert der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle das Abstimmungsergebnis. „Unsere geschundene Natur, unsere Flüsse und Moore brauchen mehr Raum, um sich zu entfalten. Das ist wichtig für den Schutz bedrohter Arten und Ökosysteme, hilft aber auch uns Menschen, um die Klimakrise besser zu bewältigen. Der Südwesten hat sich mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz auf den richtigen Weg gemacht. Jetzt heißt es, dranbleiben.“
Klares Signal an CDU- und FDP-Abgeordnete im Europäischen Parlament
„Im EU-Parlament hat sich das Verantwortungsbewusstsein für künftige Generationen durchgesetzt gegen Angstmache und Populismus. Mehr als 6.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und unzählige Unternehmen haben die Desinformationskampagne der EVP unter Manfred Weber, an der sich leider auch EU-Abgeordnete von CDU und der FDP aus Baden-Württemberg beteiligt haben, entlarvt“, so Enssle weiter.
Hintergrund:
Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur hat heute im Europäischen Parlament die entscheidende Hürde genommen. Für den NABU ist das historisch, zugleich gab es schmerzliche Kompromisse:
- Das Nature Restoration Law schützt uns Menschen vor Hitze, Flut und Missernten, indem es Ökosysteme wie Flüsse, Wälder und Moore widerstandsfähig macht.
- Viele wichtige Verpflichtungen wurden geopfert und die Ambitionen für die Wiederherstellung der Natur weiter heruntergeschraubt. So wurde etwa die Renaturierung landwirtschaftlicher Flächen oder die Wiedervernässung von Mooren im Gesetzesentwurf gänzlich gestrichen.
- Die Entscheidung heute hat die EU zwar vor einer großen internationalen Blamage bewahrt, bleibt aber weit entfernt von dem, was aus wissenschaftlicher Sicht für den Natur- und Klimaschutz notwendig wäre. Im bevorstehenden Trilog, bei dem das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und der EU-Ministerrat über den finalen Gesetzesentwurf verhandeln, gilt es hier dringend nachzubessern.
PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.