Die PrEP ist eine verlässliche Schutzmethode vor einer HIV-Infektion, aber davon wissen noch zu wenige. Es fehlt an Aufklärung und an Zugängen.
Neben dem Schutz durch Kondom oder Femidom, welches vor dem Sex in die Vagina eingeführt wird, gibt es eine weitere Schutzmethode für HIV-negative Menschen – die Prä-Expositions-Prophylaxe – kurz PrEP. Aktuell wird die medikamentöse Schutzmaßnahme überwiegend von schwulen und bisexuellen Männern* genutzt und diesen auch maßgeblich angeboten. Die PrEP kommt aber für alle Menschen in Frage, die ein Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren. Sollte beispielsweise beim Kondom- oder Femidomgebrauch etwas missglücken, schützt die PrEP. Das Medikament schützt auch, wenn die Sexualpartner*innen auf diese Barrieremethoden verzichten möchten.
Für viele Frauen* ermöglicht die PrEP selbstbestimmt gelebte Sexualität, da man nicht auf das Verhalten der Sexualpartner*in angewiesen ist, sondern seinen Schutz selbst in die Hand nimmt.
„Leider sind die Wartelisten in PrEP-verschreibenden Praxen ellenlang. Die Nachfrage übersteigt maßgeblich das Angebot – diese Erfahrung teilen wir auch hier in Baden-Württemberg.“, sagt Dr. Michael Wenzler, Geschäftsführer der Aidshilfe Baden-Württemberg. „Damit diese Schutzmethode auch von Frauen* genutzt werden kann, muss das Medikament weiterhin bekannt gemacht werden, damit Frauen* überhaupt von der PrEP profitieren können.“, ergänzt die zuständige Projektmanagerin Annika Bantel.
Auch das Robert Koch-Institut kommt zu dem Schluss: „Um das Potenzial der PrEP als Präventionsmethode erschließen zu können, bleibt es wichtig, allen Personen mit Bedarf PrEP zugänglich zu machen.“ Dieser Forderung schließen sich die Aidshilfen in Baden-Württemberg an.
Die Deutsche Aidshilfe hat zu diesem Thema auch ein Positionspapier erarbeitet: https://www.aidshilfe.de/prep-zugang-alle-menschen-hiv-risiko-schaffen
Frauenspezifische Infos gibt es hier: https://femmetastic-bw.de/
PM Aidshilfe Baden-Württemberg e.V.
