Ende der Atomkraft in Deutschland: BUND ruft zum Abschaltfest am AKW Neckarwestheim II auf

Der BUND Baden-Württemberg ist sehr erleichtert über das Ende der Stromerzeugung aus Atomkraft in Baden-Württemberg und bundesweit. Anlässlich der Veranstaltung am Atomkraftwerk fordert er einen naturverträglichen und schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Der BUND Baden-Württemberg ruft im Rahmen des „Anti-Atom-Frühlings“ gemeinsam mit zahlreichen weiteren Bündnispartnern zum Abschaltfest mit Kundgebung auf. Zahlreiche Aktive werden sich am 15. April am Atomkraftwerk Neckarwestheim II (GKN II) treffen und das Ende der Stromerzeugung aus Atomkraft feiern.

„Der BUND hat als Teil der Anti-AKW-Bewegung über Jahrzehnte für den Atomausstieg gestritten. Dass nun endlich die letzten Risiko-Reaktoren in Neckarwestheim, Landshut und Lingen abgeschaltet werden, ist einer der größten Erfolge der Umweltbewegung“, beschreibt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. „Atomkraft ist unberechenbar, teuer, gefährlich, umweltschädlich und hinterlässt tonnenweise strahlenden Müll, für das kein Land weltweit bisher eine Lösung gefunden hat.“

Der ehemalige Regionalgeschäftsführer des BUND Heilbronn-Franken hatte mit zahlreichen BUND-Aktiven seit Jahrzehnten auf die Gefahren des GKN II hingewiesen. Er erklärt: „Mit zahlreichen Rissen in den Dampferzeuger-Rohren, die nach jeder Revision neu entstehen, und den Hohlräumen im Untergrund ist das AKW Neckarwestheim II eines der riskantesten Atomkraftwerke überhaupt. Zuletzt hat die Laufzeitverlängerung bis April uns noch einmal dreieinhalb Monate zusätzlich zittern lassen. Wir sind sehr erleichtert, dass dieses Pannen-AKW jetzt endlich vom Netz geht.“
Auch die AKWs Emsland in Lingen und Isar 2 in Landshut, die ebenfalls am 15. April abgeschaltet werden sollen, waren ein stetiges Sicherheitsrisiko.
 
Den Erneuerbaren gehört die Zukunft

Der BUND appelliert an die Landes- und Bundespolitik, die Erneuerbaren Energien nun beschleunigt und naturverträglich auszubauen: „Energie aus Sonne, Wind & Co. sind sauber, günstig und unendlich verfügbar, also genau das Gegenteil von Energie aus fossilen oder nuklearen Energieträgern.“
Bedenken im Hinblick auf die Energieversorgung in Deutschland sind unbegründet. Gutachten im Auftrag der Bundesregierung belegen, dass Deutschland auch in Zukunft seine Versorgungssicherheit ohne Atomkraft und bei schnellem Kohleausstieg sicherstellen kann.

Kundgebungen am 15. April

Gemeinsam mit anderen Organisationen will der BUND Baden-Württemberg am 15. April im Rahmen eines bunten Programms einen Blick zurück auf die Geschichte der Anti-AKW-Bewegung werfen, einen Ausblick auf die noch anstehenden Herausforderungen bei der Beendigung des Atomausstiegs geben und diskutieren, welche anderen Herausforderungen die Energiewende bietet. Redner am GKN II ist unter anderem der ehemalige Regionalgeschäftsführer des BUND Heilbronn-Franken, Gottfried May-Stürmer, der sich seit Jahrzehnten in der Anti-Atom-Bewegung engagiert. Mit Demonstrationen, Aktionen, Stellungnahmen und Gutachten hatte der BUND ein Ende der Nutzung der Atomkraft gefordert.

Das GKN II soll zusammen mit den AKWs Emsland und Isar 2 am 15. April endgültig vom Netz gehen. Für diesen Tag sind auch in Lingen und München große Kundgebungen geplant, bei denen unter anderem der BUND-Bundesvorsitzende Olaf Bandt eine Rede halten wird.

Weitere Infos:

Webseite des Bündnisses zur Demo am 15.4. am AKW Neckarwestheim II: https://www.endlich-abschalten.de/aufruf/abschaltfest-am-akw-neckarwestheim
Webseite von BUND und .ausgestrahlt zum Anti-Atom-Frühling: https://www.anti-atom-fruehling.de/
Webseite des BUND zur Geschichte der Anti-Atom-Bewegung: https://www.bund.net/atomkraft/atomausstieg/
Webseite des BUND Baden-Württemberg zum GKN II: https://www.bund-bawue.de/mensch-umwelt/atomkraft/akw-neckarwestheim/

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/politik/150450/

Schreibe einen Kommentar