„Der Bund hat mit rund 400 Millionen Euro im Haushalt noch nie so viele laufende Mittel für den Sport eingesetzt. Dazu kommen noch Sonder-Investitionsprogramme, aus denen die Kommunen und Vereine mit ihren Sportstätten profitieren. Man muss dafür auch ganz besonders dem Bundestag mit seinem Haushaltsausschuss danken, in welchem dem Sport zugewandte Abgeordnete für einen kräftigen Schub gesorgt haben“ lobt der Landessportbeirat der SPD Baden-Württemberg mit seinem Sprecher Peter Hofelich. Gleichwohl: Investitionsmittel wie etwa beim Projektaufruf ‚Klimagerechte Sanierung von Sportstätten‘ sind seitens der Interessenbekundungen von Städten und Gemeinden vierfach überzeichnet. „Bundestag und Bundesregierung dürfen da nicht nachlassen, mit Haushaltsmitteln für jahrelange Unterlassungen gegenzusteuern und den Kommunen zu helfen,“, so Hofelich weiter.
Im Land sieht die SPD Licht und Schatten. Der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gernot Gruber: „Wir haben in den letzten Jahren als SPD einiges durch unser Drängen im Landeshaushalt erreicht. Der Solidarpakt ‚Sport‘ wurde für die Vereine ausgeweitet, und es wurden in Kooperation mit den Schwimmvereinen Kurse zum Schwimmenlernen unterstützt. Dennoch zeigt gerade dieses Beispiel: wenn die Hälfte der 10-Jährigen in unserem Land nicht schwimmen kann, haben wir noch große Aufgaben vor der Brust!“ Im Blick auf die hilfreichen Bundesprogramme wies Gruber auch darauf hin, dass die investive Unterstützung des Sports nach der Verfassung zunächst Ländersache ist. Er erwarte deshalb, dass gerade im Falle des Schwimmens auch ein Investitionsprogramm zum Erhalt kommunaler Schwimmbäder und die Unterstützung durch regenerative Energiegewinnung aufgelegt werden. Leider fand ein Haushaltsantrag der SPD-Landtagsfraktion, namens ihres Abgeordneten und ehrenamtlichen Sportkreisvorsitzenden Klaus Ranger, einen Unterstützungsfonds für Vereine einzurichten die von den rasant gestiegenen Energiekosten besonders betroffen sind, keine Mehrheit und wurde von Schwarz-Grün abgelehnt.
Im Sportbeirat wurden außerdem Stimmen aus der Sport-Basis in den Sportkreisen laut, die auf einen weiteren eklatanten Mangel hinwiesen: der Rekrutierung von Übungsleitern:innen.
„Den Fachkräfte-Mangel gibt es auch im Sport“, sagte Klaus Dieter Marx vom Sportkreis Heidenheim. Sportvereine müssten Anreize haben, hier noch aktiver zu sein. In der Kooperation von Schule und Verein sei etwa die sogenannte ‚Monetarisierung‘, also die Möglichkeit, dass Schulen bei Vereinen zusätzlichen Sport-Unterricht bestellen und bezahlen, in der Realität noch nicht angekommen, so Gruber. Am Ende tendiere der Rektor meist zu mehr eigenem Lehrpersonal als zur Kooperation mit Vereins-Personal. Hier brauche man im Lande, gerade in Zeiten der Ganztagsschule, mehr Konsequenz beim Zugang von Vereinen in die Schule.
PM Landessportbeirat der SPD Baden-Württemberg