Ein wichtiger Meilenstein für den Schienenverkehr im Land wird im Dezember 2022 mit der vorzeitigen Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm erreicht. Was Kundinnen und Kunden davon haben, stellten die Verantwortlichen am Montag bei einem Online-Termin vor.
Drei Jahre vor der Fertigstellung des Projekts Stuttgart 21 können auf der Schnellfahrstrecke bereits zahlreiche Angebotsverbesserungen für die Fahrgäste umgesetzt werden. Verkehrsminister Winfried Hermann machte am Montag deutlich: „Mit der Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm können erste deutliche Fahrzeitverkürzungen erreicht werden. Das Angebot verbessert sich spürbar. Erstmalig wird zudem der neue Regionalhalt Merklingen angebunden, der in Rekordzeit realisiert wurde. Der größere Sprung der Fahrzeitverkürzung folgt mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21.“
Vorlaufbetrieb im Stundentakt
Im Regionalverkehr wird die Strecke parallel zum Fernverkehr in einem sogenannten Vorlaufbetrieb im Stundentakt bedient. Gleichzeitig profitiert auch die parallele heute stark ausgelastete Filstalbahn. Auch hier entstehen Spielräume für Angebotsverbesserungen, da der Fernverkehr künftig teilweise über die Neubaustrecke geführt wird.
Aufgrund der hohen Streckenbelastung zwischen Wendlingen, Plochingen und Stuttgart können die Züge leider nicht nach Stuttgart durchgebunden werden. In Wendlingen sind allerdings gute Anschlüsse an die Neckar-Alb-Bahn nach Stuttgart sichergestellt. Die Reisezeit auf dem Korridor Ulm–Stuttgart verkürzt sich um zirka 4 bis 7 Minuten. Besonders profitieren Reisende von Ulm über Wendlingen nach Reutlingen und Tübingen: Hier führt das neue Angebot zu einer Fahrzeitverkürzung von 30 bis 40 Minuten.
Die übergangsweise auf der Schnellfahrstrecke eingesetzten Fahrzeuge halten die hohen Anforderungen ein. Sie sind mit dem neuen Zugbeeinflussungssystem ETCS ausgerüstet, druckertüchtigt und für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h zugelassen. Mit der Inbetriebnahme des Projektes Stuttgart 21 werden die schnellen Expressverkehre auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm dann voraussichtlich ab Dezember 2025 stündlich von Stuttgart bis an den Bodensee durchgebunden und durch die neuen Doppelstock-Züge ersetzt. Neben den neuen Zügen werden dann weitere Angebotsverbesserungen umgesetzt.
Anlage: 220926 Factsheet Pressemitteilung Inbetriebnahme
PM Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg