Welttag des Artenschutzes: PETA fordert Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf, Einfuhr von Jagdtrophäen zu stoppen – Organisation mahnt Ministerin, ihren Worten nun Taten folgen zu lassen

Jedes Jahr importieren Trophäenjäger mehrere hundert „Trophäen“ geschützter und seltener Tierarten nach Deutschland. Die Genehmigungen dafür erteilt das Bundesamt für Naturschutz, das dem Bundesumweltministerium unterstellt ist. Die neue Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat in den vergangenen Jahren durch schriftliche Anfragen an die Regierung die Importzahlen offengelegt und ihre ablehnende Haltung gegenüber der Trophäenjagd zum Ausdruck gebracht. Anlässlich des Welttags des Artenschutzes am 3. März appelliert PETA nun an die Ministerin, keine Importe mehr zu genehmigen. Um Ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, protestiert die Tierrechtsorganisation am Donnerstag mit einer nachgestellten Trophäen-Jagdszene vor dem Bundesumweltministerium in Berlin. PETA übermittelt zudem über 50.000 Petitions-Unterschriften für ein Ende der Importgenehmigungen.

„Bundesministerin Lemke hat sich in der Vergangenheit nachdrücklich gegen die Trophäenjagd ausgesprochen. Wir erwarten nun von ihr, dass sie ihren Worten auch Taten folgen lässt und die Importgenehmigungen sofort aussetzt“, so Harald Ullmann, 2. Vorsitzender von PETA Deutschland e.V. „Das Töten von seltenen Tierarten wie Elefanten, Giraffen und Löwen, nur um sich die Trophäe an die Wand zu hängen, muss endlich aufhören. Wenn die Importe nicht mehr möglich sind, verlieren die Hobbyjäger das Interesse, die Tiere zu erschießen.“

Bei der Aktion am Donnerstag posiert ein als Trophäenjäger verkleideter Aktivist feixend über „leblosen“ Wildtieren. Als Elefanten und Löwen verkleidete Aktive werden vor dem „Jäger“ liegend das Leid der Wildtiere symbolisieren. PETA weist darauf hin, dass allein in Afrika jedes Jahr mehr als 18.000 Menschen aus verschiedenen Ländern auf Großwildjagd gehen und dabei mehr als 100.000 Wildtiere töten. Deutschland ist weltweit der drittgrößte Importeur für Jagdtrophäen international geschützter Arten: Allein 2020 wurden Trophäen von 543 seltenen Tieren eingeführt, darunter Körperteile von Elefanten, Löwen, Nashörnern, Eisbären und Affen. Weil die Trophäenjagd tier- und artenschutzrechtlich nicht zu rechtfertigen ist, haben einige Länder bereits Einfuhrverbote erlassen: Frankreich stoppte 2015 als erstes EU-Land die Einfuhr von Löwentrophäen. 2016 erließen die Niederlande ein Einfuhrverbot für Trophäen aller geschützten Tierarten. In Großbritannien und in der Schweiz werden derzeit Importverbote auf politischer Ebene diskutiert. Einschlägige Reiseveranstalter und Jagdtouristen behaupten, die Trophäenjagd sei ein Beitrag zum Artenschutz – dies ist abwegig und hält einer wissenschaftlichen Prüfung nicht stand.

Weitere Informationen:

PETA.de/Naturschutzamt-erlaubt-Jagdtrophaeen
PETA.de/Trophaeenjagd
PETA.de/Aktiv/Trophaeenjagd-Petition

PETA.de/Prominente/Prominente-gegen-Trophaenjagdreise

PETA.de/Jagdtourist-Elefant-erschossen

PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützenden die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

PM PETA Deutschland e.V.

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