Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt hat den Praxisratgeber „Waldumbau und Jagd“ veröffentlicht. Ein lebendiger Diskurs verbindet Waldbesitzer, Jäger und Forstverwaltung und stärkt die Waldstrategie.
„Der Klimawandel wird den Wald landesweit verändern. Für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, Jägerschaft und Forstverwaltung in Baden-Württemberg ist der Waldumbau eine Mammutaufgabe, die Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird und für die es keine einfachen Patentrezepte gibt. Deshalb ist uns ein ständiger, konstruktiver Dialog, wie wir ihn im Rahmen der Waldstrategie 2050 mit den Wald-Akteuren pflegen, sehr wichtig. Hierzu wird auch der neue Ratgeber ‚Waldumbau und Jagd‘ (PDF) der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) einen wichtigen Beitrag leisten“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk bei der Vorstellung des neuen Ratgebers.
Der neue Praxis-Ratgeber „Waldumbau und Jagd“ liefere Interessierten und Profis eine Wissens- und Diskussionsgrundlage sowie zahlreiche Ratschläge und Argumente für einen lebendigen Diskurs. „Er lädt dazu ein, sich den Zusammenhängen rund um Wildtiere und Waldverjüngung auch ohne umfangreiches Vorwissen zu widmen. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag, um den Dialog zwischen Jägerschaft, Waldbesitzenden und weiteren Akteuren zu intensivieren und die Zusammenarbeit zu stärken“, betonte Minister Hauk.
Handlungsempfehlungen für verschiedene Bereiche
Das moderne Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) in Baden-Württemberg hat den Anspruch, auf wissenschaftlicher Grundlage und vor dem Hintergrund systematischen Monitorings Entscheidungen zu treffen. „Diesen Anspruch greift der vorliegende Ratgeber auf. Er will verständigen Akteuren aus dem Bereich Wald und Jagd wissenschaftliche Grundlagen über ökologische, aber auch betriebliche und soziale Zusammenhänge vermitteln und leitet daraus wichtige Handlungsempfehlungen für verschiedene Verantwortungsbereiche ab“, sagte Prof. Dr. Ulrich Schraml, Direktor der FVA. Dass dies sehr überzeugend gelinge, liege an den vielfältigen Kompetenzen, die die FVA in die Erarbeitung dieses Werks eingebracht habe. Es zahle sich aus, dass unser Team Wildtierökologie, Vegetationskunde, Waldbau, Jagdpraxis, aber eben auch Betriebswirtschaft, Kommunikation und Konfliktmanagement könne, so Schraml weiter.
Der Klimawandel verändert derzeit rasant die Rahmenbedingungen für unsere Wälder. Schadflächen sind wieder zu bewalden und bestehende Wälder mit nur wenigen unterschiedlichen Baumarten sind in klimaresiliente Mischwälder umzubauen. „Das tun wir in Verantwortung für die folgenden Generationen, damit diese möglichst viele Optionen der verschiedenen Waldfunktionen zur Verfügung haben“, betonte Hauk. Deshalb müsse man gemeinsam daran arbeiten, naturnahe Dauerwälder zu entwickeln, die nachhaltig Holzerträge liefern und als Kohlenstoffspeicher eine zentrale Rolle gegen den Klimawandel einnehmen. Dieser Aufgabe stellen sich Waldbewirtschafter, Jägerschaft und Forstverwaltung gemeinsam.
Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Die FVA hat einen praxisorientierten Ratgeber zum Thema Waldumbau und Jagd veröffentlicht. In kurzen, praxisnahen Kapiteln präsentiert der neue Ratgeber Hintergrundinformationen zur Rolle der Waldwirtschaft, der Jagd und den Themen Kommunikation und Zusammenarbeit. Die Leserinnen und Leser erhalten am Ende jedes Kapitels Ratschläge dazu, wie diese Informationen praktisch umgesetzt werden können und wer die Verantwortung für die Umsetzung trägt.
Die FVA ist als Forschungseinrichtung der Landesforstverwaltung (LFV) dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) zugeordnet. Sie forscht über den Wald und die Waldnutzung in Baden-Württemberg und übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben: Neben Forschung und Monitoring ist der Wissenstransfer ein Kern ihrer Arbeit. Die FVA hat ihren Hauptsitz in Freiburg und wird von Prof. Dr. Ulrich Schraml geleitet.
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt: Praxis-Ratgeber Waldumbau und Jagd (PDF)
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wald und Naturerlebnis