Die gestern in Berlin vorgestellten Pläne von Umweltministerin Steffi Lemke und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir enttäuschen auf ganzer Linie. Für sogenannte „Nutztiere“ in der Landwirtschaft sind lediglich marginale Verbesserungen zu erwarten. PETA Deutschlands 2. Vorsitzender, Harald Ullmann, kommentiert:
„Die Richtung, die Steffi Lemke und Cem Özdemir vorgegeben haben, war so leider zu erwarten. Es sind zwar Veränderungen in der Landwirtschaft geplant, jedoch handelt es sich dabei in Bezug auf die Tiere eher um kosmetische Maßnahmen. Özdemir möchte die „Übernutzung“ von Tieren beenden, nicht jedoch ihre grundsätzliche Nutzung einschränken oder gar abschaffen. Es ist von einer Verbesserung des Tierschutzes die Rede, die noch in diesem Jahr durch eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung erreicht werden soll. In einem Interview mit dem SWR sagt Özdemir, die Zeit sei reif für eine Tierhaltung, in der Ställe für Tiere gebaut, nicht die Tiere den Ställen angepasst werden sollten. Es geht dem Minister dabei primär um die Akzeptanz der Verbraucher für seine Politik und ein gutes Auskommen für Landwirte. Für die Tiere hat er lediglich „artgerechte Behandlung“ geplant. Das ist entschieden zu wenig. Tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier sind immer mit erheblichem Tierleid verbunden – auch in der biologischen Haltung. Daher fordern wir einen schrittweisen Ausstieg aus der Tierhaltung mit entsprechenden Anreizen für die Landwirte. Die Niederlande machen mit ihren Ausstiegsprämien für Tierhalter gerade vor, wie ambitionierte Agrarpolitik geht, die den Tieren nützt und ihr Leiden sukzessive beendet. Daran sollten sich Steffi Lemke und Cem Özdemir orientieren.“
PM PETA Deutschland e.V.