Ministerpräsident Winfried Kretschmann kündigt schärfere Schutzmaßnahmen gegen Ausbreitung von COVID-19 an – Kretschmann: 2G-Regel tritt voraussichtlich in wenigen Tagen in Kraft / Land weitet Impfangebot deutlich aus

„Unsere Intensivstationen werden voller und voller. Bereits jetzt müssen geplante Operationen verschoben werden, weil die Betten für die Corona-Patientinnen und -Patienten benötigt werden“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Podcast am Freitag (12. November 2021) zur aktuellen Corona-Lage. „Wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, droht schon in kurzer Zeit eine völlige Überlastung der Krankenhäuser.“ Bereits im September habe die Landesregierung daher mit der Warn- und der Alarmstufe Vorsorge getroffen. Der Auslöser für die Alarmstufe – 390 COVID-19-Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen – sei nun fast erreicht. „Die Alarmstufe tritt voraussichtlich in wenigen Tagen in Kraft und mit ihr weitreichende Schutzmaßnahmen. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens gilt dann die 2G-Regel.“

Mehr Informationen zur den Regelungen in der Alarmstufe

Die Corona-Lage in Baden-Württemberg spitzt sich weiter zu. Noch nie gab es so viele Neuinfektionen wie aktuell. In seinem Podcast hob Kretschmann den Ernst dieser Lage hervor. Auch jüngere ungeimpfte Menschen seien jetzt öfters von einem schweren Verlauf betroffen, so Kretschmann. Die bevorstehende 2G-Regel bedeutet, dass in vielen Bereichen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang erhalten. Das betrifft etwa Kultureinrichtungen und öffentlichen Veranstaltungen, Sport- und Freizeiteinrichtungen, Messen und Ausstellungen und die Gastronomie. Ausnahmen gibt es für die Außengastronomie oder beim organisierten Sport im Freien, für Hotels oder den Besuch von Friseuren, wo die 3Gplus-Regelung greift. Nicht geimpfte oder genesene Personen müssen dann einen negativen PCR-Test vorweisen. Für den Einzelhandel, der nicht dem täglichen Bedarf deckt, gilt ebenfalls 3G – hier ist ein negativer Schnelltest ausreichend. In den Schulen wird in der Alarmstufe wieder die Maskenpflicht am Platz eingeführt.

„Keine Bestrafung von Ungeimpften“

Kretschmann sei bewusst, dass diese Regelungen weitreichend seien. „Mir ist wichtig: Es geht uns nicht um eine Bestrafung von Ungeimpften. Die Maßnahmen sind schlicht notwendig, da sonst eine Überlastung unseres Gesundheitssystems droht. Und sie sind verhältnismäßig, da sie nicht diejenigen betreffen, die geimpft sind oder eine Infektion durchgemacht haben“, hob der Ministerpräsident hervor. Geimpfte steckten sich seltener an und gäben daher das Virus nicht so leicht weiter. Zudem habe eine COVID-19-Erkrankung bei geimpften in der Regel einen milderen Verlauf – sie müssen deutlich seltener stationär oder gar intensivmedizinisch betreut werden. „Wer dagegen ungeimpft ist, der steckt nicht nur andere viel leichter an, sondern er setzt sich selbst einer viel größeren Gefahr aus. Denn auf den Intensivstationen liegen vor allem Menschen ohne Impfschutz“, so Kretschmann.

„Impfen bleibt schärfstes Schwert gegen Corona“

„Impfen ist und bleibt unser schärfstes Schwert im Kampf gegen das Virus. Wir müssen es nutzen, wenn wir nicht weiterhin viele Kranke und Tote beklagen wollen“, betonte Kretschmann. Noch sei es nicht zu spät sich impfen zu lassen. Das Land tue alles, um den Menschen das Impfen so leicht und bequem wie möglich zu machen. „Deshalb haben wir unser Impfangebot deutlich ausgeweitet.“ Man erhöhe die Zahl der mobilen Impfteams auf über 150. Diese werden weiterhin die Auffrischimpfungen in Alten- und Pflegeheimen übernehmen und zudem in jedem Stadt- und Landkreis mindestens einen Impfstützpunkt einrichten.

„Die Lage ist ernst. Uns stehen schwere Wochen bevor. Bitte halten Sie sich an die bewährten Corona-Regeln. Die vierte Welle trifft vor allem Ungeimpfte mit voller Wucht.“ Kretschmann rief daher alle über 12-Jährigen auf, sich impfen zu lassen. Alle Menschen, deren Zweitimpfung bereits sechs Monate zurückliegt, sollen ihren Impfschutz auffrischen. „Sie schützen damit ihre Mitmenschen und sich selbst. Wenn Sie jetzt mit ihrer Impfung beginnen, ist sie bis zu den Weihnachtsfeiertagen abgeschlossen. Dann können Sie sich zum Weihnachtsfest sicher und mit gutem Gefühl mit Ihrer Familie und mit Freunden treffen. Das ist vielleicht das schönste Geschenk, das Sie sich selbst und Ihren Lieben machen können“, sagte Ministerpräsiden Winfried Kretschmann.

Den Podcast von Ministerpräsident Winfried Kretschmann sehen sie unter „Die Lage ist ernst!“: Baden-Württemberg.de (baden-wuerttemberg.de)

Weitere Informationen zur Impfung und zu Corona:

Für Fragen rund um die Impfungen in Baden-Württemberg können sich Bürgerinnen und Bürger auch an die Corona-Hotline des Landes wenden. Diese ist unter Tel.: 0711/410-11160 montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr erreichbar und steht für Fragen in Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch und Russisch zur Verfügung.

Fragen und Antworten zur Corona-Verordnung

Hier finden Sie einen Überblick über die Regelungen (PDF)

Robert Koch-Institut: Fragen und Antworten zur Wirksamkeit der Corona-Impfung und zu Impfdurchbrüchen

Dranbleiben-BW: Informationen zur Impfung sowie Vor-Ort-Termine

Die aktuellen Corona-Zahlen für Baden-Württemberg

Fragen und Antworten zur Corona-Impfung in Baden-Württemberg

Weitere Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

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PM Staatsministerium Baden-Württemberg

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