Zwei Tage vor der Bundestagswahl vereinen sich an diesem Freitag (24.09.) bundesweit Menschen, um für den Klimaschutz auf die Straße zu gehen. Sie fordern einen Paradigmenwechsel von der Politik, damit es eine Zukunft ohne Klimakrise geben kann. Slow Food unterstützt den Schulterschluss verschiedener zivilgesellschaftlicher Bewegungen und Partnerorganisationen und ruft im Besonderen die politisch Verantwortlichen der künftigen Bundesregierung zu einem verbindlichen und wirksamen Klimaschutz auf. Eine integrierte Ernährungspolitik ist aus Sicht von Slow Food eine zentrale Voraussetzung dafür.
Die industrielle Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie daran angepasste Ernährungsgewohnheiten haben einen großen Einfluss auf die Erderwärmung und setzen dem Planeten und uns Menschen massiv zu. Allein die intensive Landnutzung verursacht weltweit 23 Prozent der klimarelevanten Treibhausgasemissionen. Dieses Ausmaß verweist zugleich auf das Potential, welches in einer umfassenden Transformation unseres Ernährungssystems und unserer Ernährungsgewohnheiten sowie der Schaffung einer ressortübergreifenden, ganzheitlichen Ernährungspolitik liegt, um zum Schutz des Klimas beizutragen. „Das Klima selber wird uns keinen Aufschub mehr gewähren. Folgen der Klimakrise wie Bodenerosionen, längere Dürreperioden sowie vermehrte Starkregenereignisse verschärfen zunehmend und für immer mehr Menschen spürbar auch die Gefahr für unsere Ernährungssicherheit,“ so Nina Wolff, Vorsitzende von Slow Food Deutschland (SFD). „Die Umstellung auf Agrarökologie sowie eine Politik, Wirtschaft und Ernährung im Einklang mit den planetaren Grenzen werden mitentscheidend dafür sein, ob wir die gesteckten Klimaziele erreichen oder verfehlen.“
Vor dem Hintergrund der immer komplexeren ökologischen und damit auch sozialen Herausforderungen fordert Slow Food die neue Bundesregierung dazu auf, eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz zu übernehmen. Aus Sicht von Slow Food umfasst das:
- die Erzeugung von Lebensmitteln auf eine regenerative und klimapositive Kreislaufwirtschaft umzustellen und sie verstärkt auf den regionalen Bedarf auszurichten.
- alte, widerstandsfähige Sorten zu erhalten und ihren Anbau zu fördern.
- die Land- und Ernährungswirtschaft für klimaschädliche Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in die Pflicht zu nehmen.
- Klimaschutz ins Zentrum finanzieller Förderung zu stellen, insbesondere für eine standortangepasste Landwirtschaft, eine klimafreundliche Bodennutzung, eine pflanzenbasierte Humanernährung und regionale Wertschöpfungsnetzwerke.
- Die Förderung einer Ernährungsbildung, welche den Genuss und das Erleben nachhaltig und fair erzeugter Lebensmittel in den Fokus stellt.
In der » aktuellen Broschüre „Zukunft würzen!“ hat SFD seine Forderungen für eine integrierte Ernährungspolitik zusammengefasst; begleitet werden sie von Rezepten, die den Politikwandeln schmackhaft machen sollen.
PM Slow Food Deutschland e. V.