Handwerkerinnen und Handwerker dringend gesucht – Anlässlich des Tags des Handwerks am 18. September erklärt Claudia Müller, Mittelstandsbeauftragte:

Das Handwerk ist in unserem Alltag überall präsent und ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Der Fachkräftemangel wird im Handwerk immer weiter zunehmen, wenn wir nicht jetzt gegensteuern. Handwerkerinnen und Handwerker fehlen schon jetzt an allen Ecken und Enden – trotz bester Zukunftsaussichten. Das Handwerk wird in Zukunft durch den Klimawandel und unsere alternde Gesellschaft gefragter sein denn je: Für den Einbau und die Reparatur erneuerbarer Energien, für die Dämmung, Sanierung und den Ausbau von Häusern, für die barrierefreie Gestaltung von Wohnungen, für Sehhilfen und Hörgeräte, für Fahrräder, klimafreundliche LKWs, PKWs und Schiffe, für die Herstellung und Vermarktung von regionalen Lebensmitteln, für Recycling und Reparatur.

Diesem Berg an Aufgaben stehen zu wenige Handwerkerinnen und Handwerker gegenüber. Daher muss das Handwerk massiv gestärkt werden. Ansehen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Einkommen müssen dringend verbessert werden. Die Tarifbindung im Handwerk muss gestärkt werden. Informationen zum Handwerk und seinen vielen kreativen und digitalen Möglichkeiten gehören in jeder Schule vermittelt. Überkommene Klischees von Frauen- und Männerberufen sind dabei genauso fehl am Platz wie überkommene Bilder von angeblich anspruchslosen körperlichen Tätigkeiten.

Auch bei den Mitteln für die Bildung heißt es klotzen statt kleckern. Berufsschulen und überbetriebliche Bildungsstätten sollten viel besser ausgestattet werden. Genauso wie Universitäten, Schulen und Kitas brauchen sie deutlich mehr Mittel und Personal. Die Gleichwertigkeit von Studium und beruflicher Bildung darf nicht mehr als nur warme Worte bleiben: Der Wechsel zwischen Studium und Ausbildung in beide Richtungen muss vereinfacht sowie Hindernisse in Verwaltung und sozialer Absicherung gehören ausgeräumt. Die Aufstiegsfortbildung zur Meisterin sollte ganz klar wie ein Studium kostenfrei sein. Weiterbildung muss für alle erschwinglich werden.

In den kommenden Jahren wird in sehr vielen Betriebe zusätzlich die Nachfolge anstehen. Damit Nachfolge und Neugründung so einfach wie möglich wird, setzen wir uns für Bürokratieabbau und eine innovations- und KMU-freundliche Steuer- und Förderpolitik ein. Der Quereinstieg und die Betriebsübernahme gehören deutlich vereinfacht. Mit einem Gründungskapital sorgen wir für zusätzliche Starthilfe bei Nachfolge, Neustart und Gründung.

PM BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag

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