„Der Entwurf des neuen Nahverkehrsplans stellt Bad Überkingen auf die Standspur! Dies ist eine nicht hinnehmbare Benachteiligung der Kurgemeinde“, so Marco Schmiechen, Mitglied der Jungen Union (JU) im Ortsverband Geislingen und Bürger der Gemeinde Bad Überkingen.
Der Entwurf des neuen Nahverkehrsplans (NVP) des Landkreises Göppingen stößt bei der JU auf größtes Unverständnis. Das Landratsamt beauftragte zwei Planungsunternehmen damit einen Entwurf für einen neuen NVP zu erstellen, dessen Ziel eine Effizienzsteigerung und Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis Göppingen war. Als Ergebnis soll nun ein Kurort mit nahezu 2.000 Einwohnern von der Hauptverkehrslinie 56 ausgeschlossen werden.
„Vermutlich war den Damen und Herren der Karlsruher Transport Consulting GmbH und der Nahverkehrsberatung Südwest aus Heidelberg nicht bewusst, dass wir hier in Bad Überkingen neben einer überregional bekannten Kurklinik, einem Thermalbad und der Landesberufsschule für Gastronomie viele Anziehungspunkte und Einrichtungen haben“, so Maximilian Biegert, Mitglied der JU und ebenfalls Bürger der Gemeinde Bad Überkingen.
Die Begründung, dass sich durch das Anfahren Bad Überkingens der Anschluss zu den Zugverbindungen ab Geislingen nicht halten ließe, ist für die JU ebenfalls nicht nachvollziehbar. Stattdessen könnte man beispielsweise über eine entsprechende Änderung der Abfahrtszeiten nachdenken, damit die Linie 56 wieder für alle Bahnpendler aus dem Täle attraktiver wird. „Bei anderen Gemeinden im Kreis mit bestehender Ortsumfahrung gibt es zudem keine Diskussionen um deren Ausschluss vom öffentlichen Nahverkehrsplan, obwohl diese ebenfalls pünktlich einen Zuganschluss zu erreichen haben“, ergänzt Matthias Walter.
Hinzu kommt, dass viele Bürger aus Bad Überkingen gerne weiterhin in die Tälesgemeinden mit der Buslinie 56 fahren würden, ohne dass ihnen ein mehrminütiger Umstieg in Hausen zugemutet wird.
Auch die CDU-Kreisrätin Anette Kölle, die ebenfalls Mitglied der JU Geislingen ist, findet, dass der Entwurf in diesem Punkt an der Realität und den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger in Bad Überkingen und im gesamten Täle vorbei geht. „Nicht nur für Kinder und Jugendliche, die beispielsweise in einem anderen Sportverein trainieren, entfiele eine wichtige Verbindung, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Täle würde darunter leiden“, so die Wiesensteigerin.
Sie hält es zudem für falsch eine Neiddebatte anzustoßen, indem kommuniziert werde, dass Bad Überkingen auf einen Bushalt verzichten müsse, um den Tourismus in Wiesensteig zu stärken. „Gerade wir im Täle haben ein gutes Miteinander und ich bin mir sicher, dass wir Lösungen finden, die sowohl Bad Überkingen als auch Wiesensteig gerecht werden! Ich werde mich jedenfalls dafür einsetzen, dass Bad Überkingen weiterhin an die Linie 56 angeschlossen bleibt und auch alle anderen Täles-Gemeinden von dem neuen Nahverkehrsplan profitieren“, so die junge Kreisrätin.
Die JU Geislingen fordert daher die Verantwortlichen im Kreis, der betroffenen Gemeinden und der beiden Planungsunternehmen dazu auf, den vorliegenden Entwurf zu überarbeiten und eine tragbare Lösung für alle Bürgerinnen und Bürger im oberen Filstal zu finden, damit der ÖPNV attraktiver wird.
PM