Die Advents- und Weihnachtszeit ist da. Bis Heiligabend ist noch viel zu tun: Kekse backen, Weihnachtsbaum kaufen und schmücken, Weihnachtsessen vorbereiten und vieles mehr. Oft kommt es zu hohem Stromverbrauch durch Lichterketten, Bergen an Verpackungsmüll und unökologischen Weihnachtsbäumen: Doch das alles geht auch umweltfreundlich. Der BUND hat acht Tipps für eine ökologischere Weihnacht. Das ist gut für die Umwelt und für das gute Gefühl. Teil 1 mit Tipps zu Weihnachtsbaum, Weihnachtsgeschenken und Weihnachtsplätzchen gibt es hier.
Tipp 5 – Weihnachtsgans: artgerecht, regional und am besten bio
Wenn zum Weihnachtsfest die Familie zusammenkommt, wird fürstlich aufgetischt. Viele von uns verbinden das Festmahl mit einer Weihnachtsgans. Schaut man aber genauer hin, so kann einem der Appetit schnell vergehen. Denn oft haben die Gänse in ihrem Leben nie eine Wiese gesehen und wurden durch eine schnelle Mast zur Schlachtreife gebracht.
Umso wichtiger ist es, auf eine möglichst tier- und umweltfreundliche Herkunft des Geflügelfleischs zu achten. Wenn Sie eine Weihnachtsgans kaufen wollen, sollten Verbraucher*innen besser auf artgerechte Tierhaltung mit viel Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Fütterung achten, beispielsweise eine Gans mit Biosiegel oder vom Neuland-Hof. Beide Labels versichern, dass die Gänse nur im Notfall Medikamente wie Antibiotika verabreicht bekommen haben. Auch gentechnisch verändertes Futter ist bei diesen Labels verboten und Auslauf für die Tiere garantiert.
Wenn die Nachfrage nach umwelt- und tiergerecht hergestellten Produkten steigt, dann erhöht sich auch der Druck auf Unternehmen und Politiker*innen, die Bedingungen für die Tierhaltung in Deutschland zu verbessern.
Tipp 6 – Zu Weihnachten natürlich schmücken
Ob am Weihnachtsbaum oder rund ums Haus – zur Adventszeit soll es weihnachtlich und gemütlich sein. Besser als silberbeschichtete Christbaumkugeln, mit Acryl glasierte Schneemänner oder Lametta aus Stanniol sind natürliche und recycelbare Materialien.
Kleine Äpfel aus dem heimischen ökologischen Anbau und selbstgebackene Bio-Lebkuchen eignen sich als umweltfreundliche Verzierung am Adventskranz. Christbaumkugeln aus mundgeblasenem Glas oder aus Pappe sehen schön aus. Wenn nötig können diese auch einfach im Glas- oder Papier-Container entsorgt werden. Auch selbst gebastelte Figuren aus natürlichen Materialien wie Stroh, Tannenzapfen, Nussschalen, Holz oder Bienenwachs schonen die Umwelt und verbreiten eine besinnliche Atmosphäre.
Verzichtet werden sollte auf Schnee-, Gold-, Kupfer- oder Silbersprays und Lametta. Sie können schädliche Substanzen enthalten. Als Schneeersatz eignen sich kleine Kugeln aus sauerstoffgebleichter Watte, die man dann auf Garn aufzieht. Statt glänzender Bindfäden, die das Schwermetall Kupfer enthalten, besser Stoffbänder oder Garn aus Bast benutzen.Dekorationen und Verpackungen so oft wie möglich verwenden. Denn viele Materialien können wiederverwendet oder zum Basteln genutzt werden und müssen nicht gleich im Müll landen.
Tipp 7 – Weihnachtsbeleuchtung: weniger ist mehr
Millionen Menschen bringen in der Adventszeit ihre Wohnungen, Gärten und Balkone zum Leuchten. So schön die winterlichen Lichtspiele auch sind, sie verschwenden oft jede Menge Strom: Dem Energieunternehmen Lichtblick zufolge wird mit Weihnachtsbeleuchtung deutschlandweit genauso viel Strom verbraucht wie in einer Stadt mit 220.000 Einwohnern –in einem ganzen Jahr.Insbesondere Glühlämpchen lassen die Stromrechnung in die Höhe schnellen und tragen mit ihrem hohen Energieverbrauch auch zum Klimawandel bei.
Wir empfehlen daher: Wenn schon Weihnachtsbeleuchtung, dann besser umstellen auf Leuchtdioden (LED). LED-Modelle halten nicht nur wesentlich länger, sie verbrauchen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom. Grundsätzlich sollte die weihnachtliche Deko nicht permanent brennen, sondern nur bedarfsgerecht eingeschaltet werden. Zeitschaltuhren gibt es im Handel bereits für weniger als zehn Euro.Davon profitieren neben Anwohner*innen auch nachtaktive Tiere: Künstliches Licht suggeriert Tieren einen verlängerten Tag oder gar Sommer. Dies kann verheerende Folgen haben. So gilt auch – und vielleicht besonders – zu Weihnachten: Weniger ist mehr.
Tipp 8 – Neujahr ohne Böller
Same procedure as every year? Zu Silvester wird in Deutschland vielerorts außer Rand und Band geböllert. Der Effekt – schlechte Luft, Müllberge an den Straßenrändern, Sachschäden. Der Lärm an Silvester ist auch ein großes Problem für Tiere. Nicht nur Haustiere, auch die vielen (für die meisten Menschen) unsichtbaren Wildtiere, leiden unter dem Getöse. Starke Detonationen können ihren Orientierungssinn beeinträchtigen oder sogar Schockzustände auslösen.
Zudem belasten die Böller die Umwelt: Es bleibt viel Müll und Rauch zurück. An keinem Tag im Jahr ist die Feinstaubbelastung höher als zu Silvester. Der Qualm enthält meist gesundheitsschädigende Stoffe wie Schwermetalle, die Atemwegserkrankungen und sogar Krebs auslösen können. Auch Wunderkerzen enthalten schädliche Stoffe.
Rund die Hälfte der hierzulande verschossenen Feuerwerkskörper wird aus China importiert. Der lange Transportweg sorgt zudem für einen großen ökologischen Fußabdruck.
Entspanntes Silvester
Der BUND empfiehlt, Silvester auf Böller, Wunderkerzen und Bleigießen zu verzichten. Das schützt die eigene und die Gesundheit anderer und die Umwelt – und spart dazu auch noch viel Geld. Bei der Suche nach ökologischen Alternativen zum Böllern und Knallen hilft ein Blick auf die Bräuche in anderen Ländern: In Spanien ist es zum Beispiel Brauch, zwölf Trauben kurz vor Mitternacht zu essen. Zu jedem Gongschlag eine. Wenn alle geschafft werden, bringt das neue Jahr Glück. Und statt Bleigießen tut es auch die Zukunftsdeutung mithilfe von Bienenwachs oder Kaffeesatz – natürlich fair gehandelt und biologisch angebaut, damit das neue Jahr wirklich allen Glück bringt.
PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V.