Wie das Statistische Landesamt im Rahmen der Finanzvermögenstatistik feststellt, belief sich das Finanzvermögen der Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände (Gv.) Baden‑Württembergs beim öffentlichen und nicht-öffentlichen Bereich zum Stichtag 31. Dezember 2014 auf insgesamt rund 24,3 Mrd. Euro. Das sind 610 Mill. Euro mehr als ein Jahr zuvor (+2,6 Prozent). Je Einwohner belief sich das Finanzvermögen der Gemeinden und Gv. damit durchschnittlich auf rund 2 275 Euro.
Die beiden mit Abstand bedeutendsten Positionen des kommunalen Finanzvermögens waren Anteilsrechte (Beteiligungen an Unternehmen und Einrichtungen) in Höhe von 10,3 Mrd. Euro sowie Bargeld und Einlagen in Höhe von 8,6 Mrd. Euro. Darüber hinaus wiesen die Gemeinden/Gv. Forderungen aus vergebenen Krediten in Höhe von 1,9 Mrd. Euro auf und hielten Geld- und Kapitalmarkpapiere im Wert von insgesamt 1,4 Mrd. Euro. Die sonstigen Forderungen., die z. B. aus ausstehenden Gebühren, Beiträgen und Steuern resultieren, beliefen sich insgesamt auf 2 Mrd. Euro. Vom Finanzvermögen der Gemeinden/Gv. in Höhe von 24,3 Mrd. Euro entfielen 15,8 Mrd. Euro (65 Prozent) auf die kreisangehörigen Gemeinden, 6,4 Mrd. Euro auf die Stadtkreise (27 Prozent) sowie 2 Mrd. Euro auf die Landkreise (8 Prozent). Pro Kopf liegt das Finanzvermögen der Stadtkreise mit durchschnittlich 3 242 Euro deutlich höher als das der kreisangehörigen Gemeinden mit 1 817 Euro und der Landkreise mit 236 Euro. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Stadtkreisen: Die Landeshauptstadt Stuttgart als einziger Stadtkreis Baden‑Württembergs mit über 500 000 Einwohnern weist beispielsweise ein Finanzvermögen je Einwohner von 6 204 Euro auf, die Stadtkreise mit 200 000 bis unter 500 000 Einwohnern im Durchschnitt hingegen lediglich 1 359 Euro je Einwohner. Dies beruht insbesondere darauf, dass die Landeshauptstadt mit Anteilsrechten in Höhe von 2 Mrd. Euro bzw. 3 365 Euro je Einwohner überdurchschnittlich an Unternehmen und Einrichtungen beteiligt ist.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015
