Evaluation des Nationalen Zentrums Kriminalprävention (NZK) bestätigt: Regionale Angebote im direkten Umfeld von sich radikalisierenden Menschen können Extremismus am ehesten vorbeugen und bekämpfen. Weitere regionale Demokratiezentren werden empfohlen
„Einer beginnenden Radikalisierung kann im direkten Umfeld – Familie, Schulen, Glaubensgemeinschaften oder im Rahmen sozialer Arbeit – am wirkungsvollsten begegnet werden“, so Dr. Jens Ostwaldt, Leiter der Fachstelle PREvent!on – Fachstelle für die Prävention von religiös begründetem Extremismus im Demokratiezentrum Baden-Württemberg. Diesen Ansatz verfolge die Fachstelle bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2015. „Dass unsere Strategie aufgeht, bescheinigt nun auch die aktuelle Evaluation des Nationalen Zentrums Kriminalprävention, die über ein Jahr mithilfe leitfadengestützter Experteninterviews durchgeführt wurde.“ Mit einem Netz aus regionalen Demokratiezentren und kommunalen Beraterinnen und Beratern entwickelt PREvent!on gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren vor Ort Präventionsstrategien. Diese sollen dazu beitragen, präventiv wirksame Strukturen und Maßnahmen in den Städten und Gemeinden langfristig zu etablieren.
Fachstelle PREvent!on konnte die Regionalisierungsstrategie des Demokratiezentrums Baden-Württemberg schnell umsetzen
„Stand heute wurden acht regionale Demokratiezentren mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern implementiert. Zudem können wir einen wachsenden Kreis an kommunalen Beraterinnen und Beratern vorweisen“, zählt Dr. Jens Ostwaldt auf. Damit seien die strukturellen Voraussetzungen für eine lokale und regionale Extremismusprävention geschaffen. In den vergangenen Jahren hat die Fachstelle im Rahmen ihrer Veranstaltungen etwa 4.500 Fachkräfte und Multiplikatoren sowie knapp 20.000 Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg erreicht. Mit ihren langjährigen und vielfältigen Beziehungen in die Regelstrukturen war die die Trägerin der Fachstelle, die Jugendstiftung Baden-Württemberg, ein wichtiger Erfolgsfaktor für die zügige Umsetzung der Regionalisierungsstrategie. Mittelfristig empfiehlt das NZK etwa 20 regionale Demokratiezentren, um ein flächendeckendes Angebot zu etablieren.
Die vollständige Evaluation der Fachstelle PREvent!on finden Sie hier.
Über das Demokratiezentrum Baden-Württemberg
Das Demokratiezentrum Baden-Württemberg versteht sich als Bildungs-, Dienstleistungs- und Vernetzungszentrum im Handlungsfeld Extremismus, präventiver Bildungsarbeit und Menschenrechtsbildung. Die in ihm vernetzten Organisationen bieten Beratung und Angebote im Bereich der Extremismusprävention, Demokratieförderung und Menschenrechtsbildung an. Das Demokratiezentrum ist ein Trägerverbund, bestehend aus der Landesarbeitsgemeinschaft Offene Jugendbildung (LAGO) Baden-Württemberg, der LAG Mobile Jugendarbeit, der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg e. V und der Jugendstiftung Baden-Württemberg. Es wird gefördert vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Über das Nationale Zentrum für Kriminalprävention
Das Nationale Zentrum Kriminalprävention (NZK) ist ein wissenschaftlicher Fachdienst für Kriminalpolitik und Kriminalprävention. Es macht wissenschaftliche Befunde über die Wirksamkeit von kriminalpräventiven Maßnahmen für Politik & Praxis anschlussfähig.
PM Jugendstiftung Baden-Württemberg