Mit dieser ganz spannenden Frage „Bibel und Trans – geht das ?“ hat sich Helen Marie Schrader beschäftigt. Sie ist eine Transfrau. Das bedeutet, sie ist im Körper eines Jungen geboren, fühlt sich aber in ihrer Seele und ihrem Bewusstsein seit frühester Kindheit als Mädchen und Frau. Vor fünf Jahren, im Alter von 58 Jahren, hat sie den Entschluss gefasst, ihr biologisches Geschlecht zu verändern und dem weiblichen Geschlecht anzugleichen. Sie ist nunmehr in ihrem neuen Leben angekommen. Als Religionslehrerin und engagierte Christin lag Dr. Helen Marie Schrader die Auseinandersetzung mit ihrer Situation vor dem Hintergrund der Heiligen Schrift stets am Herzen.
Ihr informatives Taschenbuch, 120 Seiten, mit dem neugierig machenden Titel „Bibel und Trans* – geht das? Transidentität und Intersexualität in der Heiligen Schrift“ ist nun erschienen. Darin setzt sie sich intensiv mit dieser Thematik auseinander.
Transmenschen wird häufig vonseiten der Kirchen Skepsis, Voreingenommenheit und Ablehnung entgegengebracht. Dabei wird die Ablehnung regelmäßig auch biblisch begründet, nämlich dass Gott den Menschen als Mann oder Frau erschaffen und der Mensch deshalb das ihm von Gott zugewiesene biologische Geschlecht anzunehmen habe. Durch die Ablehnung des ihm zugewiesenen biologischen Geschlechts würde sich der Transmensch an Gott und seiner Schöpfung versündigen.
Ob dem tatsächlich so ist, versucht Helen Marie Schrader zu ergründen, indem sie eine Anzahl einschlägiger Bibelstellen theologisch und historisch-kritisch untersucht. Dabei lässt sie verschiedene Positionen zu Wort kommen und enthält sich einer abschließenden moralischen Bewertung. Am Ende kann sich der Leser anhand vieler interessanter Beispiele und Informationen ein eigenes Bild machen.
Besonders interessant fand Verlegerin Manuela Kinzel folgenden Absatz: Seitdem bekam ich zwei Medikamente … und mein Körper begann, sich mit diversen Merkmalen in Richtung Frau zu verändern. Meine Körperbehaarung wurde dünner, jetzt erst erfuhr ich, wie sich kalte Füße anfühlen, ein moderates Brustwachstum begann, die typisch männlichen Fettpolster verlagerten sich zu den typisch weiblichen Regionen und am spürbarsten war das Nachlassen der Körperkraft. Früher ging ich mit je einer Kiste Wasser in den Händen im Sturmschritt die Treppen hinauf und hinunter, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Heute tue ich mich schwer, mit beiden Händen nur eine Kiste zu tragen, an manchen Tagen geht es sogar fast gar nicht.
Unter dem Einfluss der Östrogene waren auch die psychologischen Auswirkungen nicht zu unterschätzen. Emotionen und Gefühle wurden deutlich intensiver, manchmal bis zum Kontrollverlust, ich hatte plötzlich sehr nahe am Wasser gebaut, wurde viel empfindsamer gegenüber angenehmen und unangenehmen Düften, und obwohl ich schon immer wenig zu aggressivem Verhalten neigte, fiel mir auf, dass jegliche Neigung zu Aggressivität aus meinem Leben verschwunden war. Ich wurde ängstlich beim Autofahren, vermied nunmehr riskante Überholmanöver, und auf der Autobahn wurde mir mulmig, wenn das Tempo über 120km/h stieg. Im Gegenzug stieg meine mentale Wachheit und meine geistige Kondition. Das macht sich besonders auch beim Autofahren bemerkbar …
Über den Buchhandel, das Internet oder direkt beim Manuela Kinzel Verlag, Tel. 07165 929 399, ist das neue Buch ab sofort lieferbar.